Die Kölner Post-Rock-Band Noorvik ist noch vergleichsweise unbekannt. Bisher blickt die Band auf ein Album, diverse Konzerte in kleinerem Rahmen und immerhin auch einzelne Festivalauftritte zurück.
In wenigen Tagen erscheint ihr zweites Album „Omission“. Hören wir doch gleich mal rein!
„Omission“ hat eine überschaubare Gesamtspielzeit von 35 Minuten. Diese verteilt sich auf gerade einmal vier Lieder, die dementsprechend lang sind.
Noorvik zeigen sich auf ihrem neuen Album als puristische Post-Rock-Band der klassischen Sorte: Die durchgehend instrumental gehaltene Musik fußt schlicht auf Bass, Schlagzeug und zwei Gitarren. Elektronische Hintergründe oder dergleichen kommen ebenso wenig vor wie irgendwelche unvorhergesehenen Elemente.
Die Kölner liefern hier einfach melodischen Instrumentalrock zum Träumen und Schwelgen. Wirkliche Innovationen sollte man dabei nicht erwarten, Noorvik erfinden das Rad sicher nicht neu. Stilistisch bewegen sich die Musiker also innerhalb des Bekannten, setzen ihr Genre aber wirklich gut und abwechslungsreich um.
Noorvik kreieren einen atmosphärischen, einnehmenden Sound und können außerdem gute Spielfertigkeiten und eine absolut zeitgemäße Produktion für sich verbuchen. Den angesprochenen Abwechslungsreichtum schafft die Band durch diverse Ausbrüche aus ihrem eigentlich sehr ruhigen Klangbild.
Grundsätzlich gehören die Kölner zu den weicheren Vertretern ihres Genres, manche Passagen setzen gar auf Akustikgitarre und nur noch minimalen Schlagzeug-Einsatz. In einzelnen Abschnitten wird die Intensität dann aber sprunghaft hochgeschraubt. Gegen Ende von „Floating“ steigert sich das Klangbild zum Beispiel sogar in leichte Blastbeats hinein.
Auch ohne die Grenzen des Genres wirklich zu verlassen, haben Noorvik hier also einen ästhetischen, durchaus auch vielseitigen Sound auf die Beine gestellt. An „Omission“ auszusetzen gibt es eigentlich nur, dass manche bekanntere Band vom Songwriting her mehr zu bieten hat. In Sachen Eingängigkeit, nennen wir es mal den Ohrwurm-Faktor, haben große Namen wie Toundra noch die Nase vorn.
Fazit
Post-Rock-Fans, die Noorvik noch nicht kennen, können das mit „Omission“ gut und gerne nachholen. Die vier Musiker mögen noch nicht ganz zur ersten Riege des Genres aufschließen, liefern aber ohne Zweifel ein ambitioniertes, gut hörbares Werk ab.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de