XIV Dark Centuries – Waldvolk

Gut acht Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Albums von XIV Dark Centuries vergangen. Was neues Material angeht, gehörte die Pagan-Metal-Band aus Thüringen noch die zu den schnellen Vertretern ihrer Zunft.

Die mehr als acht Jahre seit „Gizit Dar Faida“ sind aber selbst für deren Verhältnisse lang. Am 28. Februar endet nun die Wartezeit, denn dann erscheint ihr neues Album „Waldvolk“. Was es damit auf sich hat, verrät unsere Rezension.

„Waldvolk“ kommt mit Intro, Outro und neun Liedern auf eine Gesamtspielzeit von 44 Minuten. Die Texte sind durchgehend Deutsch und liefern was man erwartet: Natur, nordische Mythologie oder gleich beides zusammen.

Musikalisch liefern XIV Dark Centuries melodischen, gitarrenlastigen Pagan Metal. Die breiten, ebenfalls sehr melodischen Hintergründe werden meistens von einem Keyboard dargeboten. Etwas häufiger als in der Vergangenheit fügen sich auch Geige und Akustikgitarre in das Klangbild ein, das Keyboard gibt bei den Begleitinstrumenten aber nach wie vor den Ton an.

Gesanglich setzen XIV Dark Centuries auf ihr bereits bekanntes Zweigestirn von Growl- und (gerne mehrstimmigem) Klargesang. Bekannt ist auch die große musikalische Bandbreite, die grob gesagt von Metal-Balladen („Julenzeit“, „Firratan“) bis zu sehr schnellen, schwungvollen Stücken wie „Skogafulka“ reicht.

Alles beim Alten also? Nein, denn XIV Dark Centuries haben in Sachen Spielfertigkeiten richtig draufgesattelt. Spielfreude und instrumentale Fertigkeiten sind besser als jemals zuvor. Vor allem die lupenreine Gitarrenarbeit gefällt ausgesprochen gut. Besonders in den schnellen Stücken kommen die zahlreichen Riffs und Soli gut zur Geltung und sorgen dafür, dass das ohnehin melodische Klangbild stimmungsvoll und mitreißend herüberkommt.

Die Technik trägt dem Mehr an Elan und Können an den Instrumenten durchaus Rechnung. So ist die Produktion gelungen, alle auffallenden Gitarrenpassagen kommen klar und sauber heraus.

Der Gesang wurde von technischer Seite hingegen vernachlässigt. So wurden die Growls oft einfach nicht laut genug gemischt. Das rächt sich vor allem in den schnellen Stücken, wo viel gleichzeitig passiert. In den ruhigeren Titeln sind die Growls einfach nur etwas leise, in wuchtigen Stücken wie „Svava“ droht ihnen streckenweise jedoch der Untergang. Diese schlechte Abmischung hält einige der Lieder leider unter ihren Möglichkeiten.

Fazit

Wer „Waldvolk“ die Patzer bei der Abmischung verzeiht, erhält hier ein hörenswertes, gut gespieltes Pagan-Metal-Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de