Die französische Metalcore-Band Landmvrks hat heute ihr neues Album „Lost In The Waves“ veröffentlicht. Es tritt die Nachfolge zu „Fantasy“ von 2018 an und ist das inzwischen dritte Studioalbum der Band.
Mehr darüber erfahrt ihr in dieser Rezension.
Auf „Lost In The Waves“ finden sich neun Lieder und ein kurzes Zwischenspiel. Das Album kommt auf eine sehr bescheidene Spielzeit von gerade einmal 31 Minuten. „Visage“ enthält sowohl französische als auch englische Texte, alle anderen Lieder sind komplett auf Englisch gehalten.
Musikalisch gehen Landmvrks ihren Weg auf „Lost In The Waves“ konsequent weiter. Neu ist eigentlich nur, dass der Gesang öfter in den Sprechgesang übergeht als früher. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Landmvrks fahren ihren schwungvollen, melodischen Metalcore-Sound auf, der auf elektronische Hintergründe oder dergleichen weitgehend verzichtet.
Gesanglich gibt es das bekannte Zweigestirn aus Klarstimme und Screams. Für Landmvrks typisch ist die extrem kontrastreiche Umsetzung ihrer Musik. In meiner Rezension zum Vorgängeralbum habe ich geschrieben, dass die weichen Passagen bei Landmvrks weicher und die härteren Passagen härter sind als bei der durchschnittlichen Metalcore-Band. Diese Feststellung gilt auf „Lost In The Waves“ uneingeschränkt weiter.
Die weicheren Momente der Band gipfeln in schmachtvollem Klargesang und butterweichen, beinahe poppigen Refrains. Die härteren Passagen sind dafür geradezu derb und hauen richtig rein. Landmvrks führen erneut beide Enden ihres Genres zu einem abwechslungsreichen Klangbild voller Gegensätze zusammen. Der Wiedererkennungswert der Gruppe ist also unverändert hoch.
Den Abwechslungsreichtum ihrer Musik unterstreichen Landmvrks hin und wieder noch durch zusätzliche Farbtupfer. Auf dem letzten Album war es ein Balladen-Duett, auf „Lost In The Waves“ ist es das Stück „Visage“. Hier steigt nämlich ein richtiger (französischsprachiger) Rapper mit ein. Passend dazu läuft ein Großteil des Stücks ohne Gitarren und ohne Schlagzeug ab – und dafür mit Beats im Hintergrund. Erst die zweite Hälfte des Liedes macht wieder deutlich, dass man hier gerade ein Metalcore-Album hört.
Technisch weiß „Lost In The Waves“ ebenfalls zu überzeugen. Das Album ist sauber gespielt und produziert – eben so wie man es von Landmvrks kennt. Vom Songwriting her behält das vorherige Album „Fantasy“ dagegen die Nase vorn, war es doch insgesamt etwas eingängiger. Zur Klarstellung: Auch „Lost In The Waves“ ist melodisch und gut hörbar. „Fantasy“ hatte unterm Strich dann aber doch mehr griffige Stücke.
Beim Sammeln wirklich denkwürdiger Momente hilft es „Lost In The Wave“ natürlich auch nicht, dass es um ein Viertel kürzer ist als der Vorgänger.
Fazit
„Lost In The Waves“ ist ziemlich kurz geraten und auch keine Hit-Schleuder. Davon abgesehen ist es ein hörenswertes Album mit viel Abwechslung und hohem Wiedererkennungswert.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de