Fünf Jahre nach „Overpower“ stellt die deutsche Metalcore-Band Any Given Day wieder ein neues Album vor. Ihr nunmehr viertes Werk trägt den Titel „Limitless“ und erscheint am 26. Januar.
Das schauen wir uns doch gleich mal näher an!
„Limitless“ enthält elf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 43 Minuten. Wie immer wird auf Englisch gesungen, wobei die Texte wie schon beim vorherigen Album dem Standard des Genres entsprechen. Leben genießen, innere Stärke, Widerstände überwinden. Spöttisch könnte man sagen: Die typischen Kalenderblattsprüche des Metalcore. Aber gut, wir reden hier in erster Linie von Unterhaltungsmusik und die muss nicht philosophisch sein.
Vom Stil her gehen Any Given Day den Weg des letzten Albums konsequent weiter. Bevor wir zur Regel kommen, lasst uns aber über die Ausnahme reden. Mindestens ein Mal auf jedem Album brechen Any Given Day mit den Erwartungen und wildern weit jenseits ihres Genres. Auf „Overpower“ war das noch ein Stück mit Rap-Einflüssen. Auf „Limitless“ ist es jetzt nun „Come Whatever May“, das Vibes von Country (!) und Desert Rock mit einbringt.
Von diesem bunten Hund mal abgesehen gehen Any Given Day auf „Limitless“ aber ziemlich konventionell vor. Geboten wird ein melodischer, schwungvoller Sound mit sowohl Klargesang als auch Growls. Das Klangbild ist zugänglich gehalten, das Songwriting angenehm griffig.
Obwohl „Limitless“ nie wirklich hart wird, liefert das Album doch einiges an Energie und Vortrieb. Die Lieder sind alle nicht wirklich komplex, machen aber schlicht und einfach Spaß. Schicke Melodien und knackige Refrains treffen auf Geschwindigkeit und Spielfreude.
Gut gefällt auch, dass die Songs nicht alle gleich klingen. Abgesehen von „Come Whatever May“ und seinem Western-Flair bleiben Any Given Day zwar in ihrem Genre. Die einzelnen Elemente ihres Konzepts werden aber immer wieder neu gewichtet. So sind die Anteile der beiden Gesangsstile variabel und wechseln häufig.
An der Technik gibt es wieder einmal überhaupt nichts auszusetzen. Das gesamte Album ist sauber eingespielt und produziert. In Sachen Spielfertigkeiten und Gesang musste sich die Band ohnehin noch nie verstecken.
Insgesamt erfindet „Limitless“ das Rad nicht neu. Any Given Day bieten auf ihrem neuen Album vor allem mehr vom Gleichen. Das muss für Fans aber überhaupt kein Kritikpunkt sein, ganz im Gegenteil. Mehr vom Gleichen heißt hier nämlich auch wieder: Gleich gut umgesetzt, genauso griffig, eingängig und stimmungsvoll wie immer.
Fazit
„Limitless“ bietet keine großen Innovationen, liefert innerhalb des bekannten Stils aber richtig gut ab. Insgesamt wieder ein gelungenes Album von Any Given Day, mit dem Freunde des Genres nichts falsch machen können.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de