Die schwedische Melodic-Death-Metal-Band Fimbul Winter besteht aus den drei ehemaligen Amon-Amarth-Mitgliedern Niko Kaukinen, Anders Biazzi und Fredrik Andersson sowie dem Sänger Clint Williams.
So mag die Band also neu sein, ihre Mitglieder sind aber alte Hasen des Genres. Am 14. November bringen Fimbul Winter ihre Debüt-EP „What Once Was“ heraus. Ob sie sich lohnt erfahrt ihr in dieser Rezension.

„What Once Was“ enthält fünf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 24 Minuten – für eine EP ist das absolut in Ordnung. Die Texte sind Englisch, ein inhaltliches Konzept drängt sich mir jetzt nicht auf. Es geht auf jeden Fall nicht nur im Wikinger.
Ich möchte auch gleich am Anfang auf das Thema Amon Amarth zu sprechen kommen. Dass hier drei ehemalige Mitglieder von Amon Amarth am Werk sind, lässt natürlich aufhorchen. Heißt das nun aber, dass hier quasi der (frühere) Sound von Amon Amarth kopiert wird? Nein.
Von Fimbul Winter und ihren durchaus kernigen Liedern können und sollen sich gewiss auch Hörer angesprochen fühlen, denen Amon Amarth in den letzten Jahren zu sanft geworden sind. Trotzdem liefern Fimbul Winter hier keinesfalls einfach nur ein Imitat von Amon Amarth ab. Schon alleine wegen dem Gesang nicht! Wir alle kennen den legendär tiefen Growl bei Amon Amarth. Clint von Fimbul Winter hat dagegen eine völlig andere Stimmfarbe und ist auch einfach deutlich höher.
Das Klangbild von Fimbul Winter ist klassisch zeitloser Melodic Death Metal. Die Hörer erwartet ein schwungvoller, relativ geradliniger Sound ohne Keyboard oder dergleichen. Charakteristisch sind ein sehr voller Klang und eine durchaus kraftvolle Darbietung. Trotz der immer melodischen Aufmachung haben die fünf Lieder Ecken, Kanten und eine angenehme Härte.
Die Spielgeschwindigkeit bewegt sich meist im mittleren bis gehobenen Bereich. In „A Soul That Soared“, dem am wenigsten harten der fünf Stücke, gehen Fimbul Winter aber auch mal langsamer vor. Abwechslung ist also durchaus vorhanden.
Gut gefallen auch die Spielfertigkeiten. Man darf zwar nicht ein Solo nach dem anderen erwarten, doch gibt es auf „What Once Was“ ein gutes, konsistentes Riffing und eine gelungene Melodieführung. Rein stilistisch sind Fimbul Winter nahe an den Grundfesten des Genres, wollen das Rad also nicht neu erfinden. Den bekannten Stil setzen sie aber gekonnt und hörenswert in die Tat um.
Fazit
Eine gelungene, kurzweilige Debüt-EP, die nicht bloß ein Abklatsch der frühen Amon Amarth ist.
Auf eine Punktevergabe wird wie bei allen EPs verzichtet.
(ohne Punktewertung)
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
