Die Gruppe Shadowcraft aus Griechenland steht für sehr melodischen Black Metal mit symphonischem Einschlag. Nach mehreren Demo-CDs hat die Band nun ihr Debütalbum „Principles Of Chaos“ vorgestellt. Hier bekommt ihr einen Eindruck davon.
„Principles Of Chaos“ war bereits der Titel von Shadowcrafts letzter Demo-CD, die 2012 erschienen ist. Dass nun auch das Debütalbum so heißt liegt wohl daran, dass die Lieder der letzten Demo nun auch auf dem Album zu finden sind.
Das Debüt hat eine Gesamtspielzeit von rund 45 Minuten. Davon entfallen jedoch rund neun Minuten auf Intro und zwei Überleitungen. Netto macht das noch 36 Minuten Musik – etwas wenig für ein Album. Ein bisschen mehr darf es beim nächsten Mal ruhig sein.
Stilistisch zeigen sich Shadowcraft als relativ weiche Black-Metal-Band. Zwar gibt es den üblichen Growl- und Scream-Gesang, wirklich hart ist das Klangbild aber trotzdem nicht. So wird über weite Strecken auch mal auf Blastbeats verzichtet und die Spielgeschwindigkeit bleibt meistens im Midtempo.
Shadowcraft nutzen sehr gerne Keyboard- beziehungsweise Synthesizer-Einwürfe, die ihrem Sound im Hintergrund eine orchestrale Note geben. Dabei bleiben die Synth-Elemente meistens als solche erkennbar und versuchen nicht, ein echtes Orchester zu imitieren. Die Synthesizer sind zwar nicht ununterbrochen zu hören, haben bei Shadowcraft insgesamt aber einen hohen Stellenwert. Das festigt weiter ihr recht weiches Konzept, mit dem Shadowcraft auch auf Hörer jenseits des üblichen Black-Metal-Spektrums zielen.
Gut gefallen auf „Principles Of Chaos“ einige markante Einwürfe, mit denen für Abwechslung gesorgt wird. Neben gesprochenen Passagen kommen zum Beispiel auch mal eine Flöte („The Light Of Apollo“) oder eine Geige („Red Moon Above The Enemy“) zum Einsatz.
Die Abmischung des Albums ist dabei im Großen und Ganzen in Ordnung, lediglich der Gesang könnte stellenweise lauter gemischt sein. Probleme machen Shadowcraft aber noch das Songwriting und – vor allem – die Spielfertigkeiten.
Vom Songwriting her fehlt es der Band noch an packenden Melodien oder Refrains. Ein echter Ohrwurm tut sich auf „Principles Of Chaos“ nicht hervor, sodass man nur schwerlich ein Lied als wirklichen Höhepunkt der CD ausmachen kann.
Auch in Sachen Spielfertigkeiten haben Shadowcraft noch Arbeit vor sich. Bisher zeigen die Griechen hier bestenfalls Standart. So hört man auf „Principles Of Chaos“ oft ein dröges, viel zu schematisches Riffing, das schnell eintönig wird. Soli kommen erst gar nicht vor.
Fazit
Ein mittelmäßiges Debüt, auf dem man aber aufbauen kann.
Punkte: 5.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de