Solbrud ist der Name einer vierköpfigen Black-Metal-Band aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Am 15. September bringt die Gruppe ihr zweites Album „Jaertegn“ auf den Markt.
Ob das Album das Potenzial hat, den bisher überschaubaren Bekanntheitsgrad von Solbrud zu steigern, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Die vier Lieder auf „Jaertegn“ haben Längen von gut neun bis über 15 (!) Minuten. Obwohl nur vier Stücke enthalten sind, bringt es „Jaertegn“ daher problemlos auf eine Gesamtspielzeit von knapp 47 Minuten.
Schon der Umfang der einzelnen Tracks gibt einen Hinweis darauf, dass man hier nicht den üblichen Liedaufbau findet, der die Stücke sauber in Strophe, Refrain und Bridge gliedert.
Stattdessen laufen die Stücke als ein großes Ganzes vor sich her. Der Fokus liegt dabei auf Atmosphäre und nicht auf schierer Härte. Trotz des gehobenen Spieltempos, der konventionellen Instrumente und des Black-Metal-typischen Scream-Gesangs sind Solbrud also keinesfalls Teil der Oldschool-Fraktion des Genres.
Ihr Klangbild ist recht selten von hohen Gitarrenriffs geprägt und wirkt meistens eher tief und basslastig. Die Liedsprache ist dabei durchgehend Dänisch. Insgesamt ist „Jaertegn“ ein ziemlich gleichmäßiges Album. Das längste Lied „Klippemennesket“ gönnt sich auch mal ein ruhiges Intro und Outro, insgesamt bleibt die Intensität des Albums aber stets auf einem vergleichbaren Level.
Die Atmosphäre, die der gleichmäßige, schematische, aber doch mit einigen Details versehene Sound kreiert, ist durchgehend dicht – und das, obwohl die Spielfertigkeiten von Solbrud gar nicht so besonders sind. Unter dem spielerischen Aspekt bieten die Dänen nämlich eigentlich nur guten Durchschnitt – schematisches, ordentliches Riffing ohne Soli oder andere nennenswerte Einlagen.
Was Solbrud aus diesen eher herkömmlichen Spielfertigkeiten herausziehen, kann sich wirklich hören lassen. Hieran hat auch die saubere Produktion ihren Anteil. Das düster-kalte Ambiente der Stücke kommt gut herüber und wirkt nie aufgesetzt. Ohrwurm-Melodien und eingängige Refrains sollte man auf „Jaertegn“ hingegen nicht erwarten, darauf ist das Songwriting von Solbrud einfach nicht ausgelegt.
Fazit
Ein hörenswertes Album, dank dem vielleicht auch mehr Black-Metal-Fans außerhalb Dänemarks auf Solbrud aufmerksam werden.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de