Darkher ist das Ein-Frau-Musikprojekt beziehungsweise der Künstlername der Musikerin Jayn Wissenberg. Die bisher eher wenig bekannte Britin steht für einen düster-psychedelischen, atmosphärischen Sound.

Jüngst ist ihre EP “The Kingdom Field” erschienen, die erste Veröffentlichung von Darkher in größerem Rahmen. Diese Rezension wirft einen näheren Blick darauf.

“The Kingdom Field” enthält vier Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 19 Minuten. Drei der Lieder wurden bereits von Darkher in Eigenregie auf CD veröffentlicht, jedoch nur in einer Auflage von 100 Stück. Von bereits bekannten Stücken kann man also kaum reden.

Dennoch wurden die drei Lieder für “The Kingdom Field” neu abgemischt. Das vierte Lied ist komplett neu.

Eine stilistische Einordnung kann man bei Darkher nur recht grob vornehmen. Ich würde die Musik, die Jayn Wissenberg hier vorstellt, am ehesten als ruhigen Psychedelic Rock beschreiben.

Das gesamte Klangbild ist sehr spartanisch und zurückhaltend inszeniert, wobei es zwei durchgehende Konstanten gibt: Die verzerrte Gitarre und Jayn Wissenbergs Gesang. Der ist sehr charakteristisch und kommt oft nur als ein Hauchen herüber. Insgesamt wirkt der Gesang zerbrechlich, zurückhaltend, fast etwas surreal.

So ist auch die Musik insgesamt aufgebaut. Der Sound ist nicht recht greifbar und wirkt irgendwie unheimlich. Hierzu tragen die hypnotischen Riffs der Gitarre bei, die zusammen mit der geisterhaften Gesangsspur eine große Wirkung erzielen.

Im Hintergrund treten dann noch Streicher oder ein Schlagzeug auf und komplettieren den doch sehr markanten Sound. Das Ergebnis ist atmosphärisch dicht und auf jeden Fall hörenswert.

Offen bleibt die Frage, wie Darkhers Konzept über die Länge eines ganzen Albums wirkt. Da der Gesang in einer stets sehr ähnlichen Tonlage zum Einsatz kommt, die Spielgeschwindigkeit durchgehend im langsamen Bereich bleibt und auch die Zahl der Instrumente überschaubar ist, bleibt abzuwarten, ob das Projekt Darkher genug Variationen für die Länge eines ganzen Albums aufbietet.

Genau wegen solcher Fragen enthalte ich mich bei EP-Rezensionen auch gerne einer Punktewertung. Für den Moment bleibt aber festzustellen: Mit “The Kingdom Field” gelingt Darkher eine atmosphärische und zweifellos hörenswerte EP.

Fazit

Eine interessante EP mit einem gelungenen, düsteren Ambiente.

(ohne Punktewertung)

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de