Die schwedische Folk-Rock-Band Utmarken (“Hinterland”) ist erst seit wenigen Jahren aktiv und hat bisher noch keine Veröffentlichungen vorzuweisen. Das ändert sich am 1. April, denn dann bringt die Band ihr selbstbetiteltes Debütalbum “Utmarken” heraus.
In dieser Rezension gibt es die Details dazu.
Utmarken sind eine der Bands, bei denen man sich fragt: Ist das jetzt Metal oder Rock? Beworben wird ihr Album zum Teil als Folk Metal, ich würde hier aber eher von einer Folk-Rock-Band sprechen.
So bleibt die Spielgeschwindigkeit des Albums durchgehend in einem gemächlichen Midtempo. Auch die Rhythmik ist eher die der Rockmusik und von der Härte her halten sich die Schweden stark zurück. Utmarken verzichten außerdem vollständig auf den verzerrten Gesang, der bei vielen Folk-Metal-Bands zu finden ist, und setzen vollends auf Klargesang.
Utmarken haben also ein Klangbild, dass klar in der Rockmusik fußt. Der folkloristische Anteil kommt in Form einer Nyckelharpa (Schlüsselfiedel) hinzu. Es kommen auch Keyboard und Hammondorgel vor, die spielen aber eine weitaus geringere Rolle und treten nur selten wirklich in den Vordergrund. Die Nyckelharpa gibt also klar den Ton an. Gesungen wird übrigens durchgehend auf Schwedisch – fragt mich also nicht nach den Texten.
Die Umsetzung haben Utmarken zu jeder Zeit sehr melodisch gehalten. Ihr Sound hat auch einen gewissen epischen Überbau. Die Lieder haben oft ein Stück weit einen hymnischen Charakter, wozu die Hintergrundinstrumente ebenso beitragen wie der hin und wieder auch mehrstimmige Klargesang.
Einen recht eigenen Sound haben Utmarken also auf jeden Fall. Auch die guten Spielfertigkeiten, sowohl bei den Rock- als auch den Folk-Instrumenten, können überzeugen.
Gemischt fällt das Urteil zum Songwriting aus: Das ist an sich gelungen, liefert aber keine wirklichen Hits. So gehen die Lieder des Albums durchaus gut ins Ohr, echte Höhepunkte oder den richtigen Kracher findet man auf “Utmarken” aber eher nicht.
Auch beim Abwechslungsreichtum ist noch etwas Luft nach oben. Sowohl von der Spielgeschwindigkeit als auch von der Intonation her bleiben Utmarken durchgehend recht gleichmäßig. Nach einem Drittel des Albums passiert eigentlich nichts überraschendes mehr. Das heißt keinesfalls, dass die Musik dann schlecht werden würde, ein bisschen mehr Variation hätte es aber ruhig sein dürfen.
Fazit
Ein hörenswertes wenn auch nicht spektakuläres Folk-Rock-Album.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de