The Moon and the Nightspirit – Metanoia

Ágnes Toth und Mihály Szabo haben als Folk-Duo The Moon and the Nightspirit mittlerweile eine respektable Bekanntheit erreicht. Hier in Deutschland hat die beiden Ungarn sicher noch nicht jeder live gesehen, der Bandname ist in der Szene aber ein Begriff.

An diesem Freitag veröffentlichen die beiden Musiker ihr sechstes Studioalbum “Metanoia”. Diese Rezension beschäftigt sich näher damit.

“Metanoia” enthält acht Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 42 Minuten. Gesungen wird wie immer durchgehend auf Ungarisch. Über den Inhalt der Texte liegen mir keine Angaben vor, in der Vergangenheit beschäftigten sich The Moon and the Nightspirit aber meistens mit Natur oder Mystik.

Ihr neues Album ist neben der regulären Verkaufsversion auch als Sammler-Box erhältlich. Die Box enthält neben dem eigentlichen Album eine weitere CD, ein kleines Poster und drei Postkarten. Sie ist auf 250 Exemplare limitiert. Gegenstand der Rezension ist wie üblich nur die Standard-Ausgabe des Albums.

Vom Stil her hat sich auf “Metanoia” im Vergleich zu den vorherigen Werken der Band überhaupt nichts geändert. Geboten wird ruhige, akustische Folk-Musik in eher gedämpfter Stimmung. Man kann das Klangbild durchaus als schwermütig bezeichnen.

Neben der langsamen Spielgeschwindigkeit haben The Moon and the Nightspirit auch die zurückhaltende Verwendung von Gesang beibehalten. Meistens ist Ágnes Toth mit einer sehr zarten Stimme zu hören, nur gelegentlich stimmt Mihály Szabo mit ein.

Typisch für The Moon and the Nightspirit ist auch die große Anzahl der verwendeten Instrumente. Neben den üblichen Kandidaten wie Geige oder Akustikgitarre sind auch weniger gebräuchliche Exemplare mit dabei. Zu nennen sind beispielsweise Maultrommel oder Glockenspiel. Abgerundet wird die Instrumentenauswahl schließlich mit diversen Flöten und Perkussionsinstrumenten.

Obwohl Intonation, Stimmung und Spielgeschwindigkeit auf “Metanoia” weitestgehend gleich bleiben, sorgt allein schon diese große Anzahl an Instrumenten für Abwechslung. Spielerisch und produktionstechnisch zeigen sich The Moon and the Nightspirit dabei erneut tadellos.

Gelungen ist auch die Atmosphäre des Albums. Das düstere, melancholische Stimmungsbild ist zu jeder Zeit dicht und glaubhaft. Fans der Band bekommen also was sie erwarten und werden dabei auch verzeihen, dass “Metanoia” nicht mit Innovationen aufwarten kann.

Denen, die The Moon and the Nightspirit noch nicht kennen, sei noch einmal gesagt, dass es sich hier um eine sehr ruhige, atmosphärische Band handelt. Wer eine heitere Fiedelei oder schwungvolle Mittelalter-Musik erwartet, der nimmt bei The Moon and the Nightspirit besser gleich Reißaus.

Fazit

“Metanoia” bietet vor allem mehr vom Gleichen, das aber auch wieder auf einem hohen musikalischen Niveau.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de