Mountaineer aus dem US-Bundesstaat Kalifornien fanden sich Ende 2015 zusammen und spielen atmosphärischen Post Rock der etwas ruhigeren Sorte. Am 19. Mai erscheint ihr Debütalbum „Sirens & Slumber“, das auch hierzulande erhältlich sein wird.
Diese Rezension beschäftigt sich näher damit.
„Sirens & Slumber“ enthält neun Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 42 Minuten. Gesungen wird erwartungsgemäß auf Englisch.
Mountaineer bieten auf ihrem Debütalbum einen verträumten Post-Rock-Sound in einem eher gemächlichen Spieltempo. Das Klangbild ist stets hoch melodisch und wirkt sehr voll. Sowohl der Gesang als auch die Instrumente werden sehr flächig eingesetzt und lassen selten eine Lücke zu. Der Sound weckt damit Erinnerungen an jene Rock-Bands, die der Shoegaze-Ecke zugerechnet werden.
Insgesamt ist „Sirens & Slumber“ ein sehr weiches Album, was nicht nur an der langsamen Spielgeschwindigkeit liegt. So wird ausschließlich Klargesang eingesetzt und auch die Instrumente agieren defensiv. Wirklich rockig wird es jedenfalls nie. Etwaige Ecken und Kanten haben Mountaineer zu einem großen, in sich stimmigen Ganzen abgeschliffen. Auffallend sind die oft recht tiefen Riffs, die einen gelungenen Kontrast zum an sich hellen Klangbild und dem vergleichsweise hohen Gesang bilden.
Ihr Konzept haben die Kalifornier gelungen umgesetzt, die Atmosphäre des Albums dürfte bei Fans des Genres durchaus Anklang finden. Rein von den Spielfertigkeiten her sollte man dagegen keine Offenbarung erwarten. Wirkliche Soloeinlagen oder dergleichen kommen auf „Sirens & Slumber“ nämlich nicht vor, wobei das sehr volle und harmonische Klangbild auf Einzelaktionen auch keinen gesteigerten Wert legt.
Erwähnt sei auch noch, dass „Sirens & Slumber“ vergleichsweise schwere Kost ist. Das Songwriting sticht jedenfalls nicht gerade durch eingängige Melodien oder Refrains hervor. In den vergangenen Monaten haben wir Post- oder Art-Rock-Bands erlebt, deren Alben trotz des künstlerischen Anspruchs ein ganzes Stück zugänglicher gestaltet waren. In dem Punkt haben Mountaineer noch das Nachsehen.
Wer in „Sirens & Slumber“ jedoch die erforderliche Einarbeitungszeit investiert, erhält ein atmosphärisches und hörenswertes Album.
Fazit
Keine Sensation, aber ein durchweg ordentliches Debütalbum.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de