US-amerikanische Metalcore-Band We Came As Romans gehört zu den bekannteren Vertretern ihres Genres und kann mittlerweile auch in Europa auf eine stabile Fangemeinde bauen.
Am 20. Oktober bringt die Gruppe ihr neues Album „Cold Like War“ heraus. Wie es geworden ist erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Cold Like War“ enthält zehn wie zu erwarten englischsprachige Lieder. Das Album hat eine Gesamtspielzeit von 39 Minuten, ist also nicht übermäßig lang. We Came As Romans fahren einen sehr melodischen Metalcore-Stil, der sowohl auf Klargesang als auch auf Screams setzt.
Viele Elemente in ihrem Sound, seien es nun die Riffs, das Schlagzeugspiel oder die elektronische Komponente im Hintergrund, sind deutlich komplexer und vielschichtiger aufgebaut als bei anderen Metalcore-Bands.
Dieses gewisse Mehr an Anspruch geht jedoch nicht zulasten der Eingängigkeit. Ein gelungenes Songwriting, knackige Melodien und griffige Refrains machen „Cold Like War“ zugänglich und gut hörbar.
Bei alledem bewegen sich We Came As Romans durchgängig am unteren Ende der Härte-Skala. Ihr Sound ist für Metalcore-Verhältnisse ziemlich weich, so herrscht am Schlagzeug zum Beispiel komplettes Blastbeat-Verbot. Sind die Riffs dann doch mal etwas kantiger, sorgt die sehr glatte und geschliffene Produktion dafür, dass das Ergebnis trotzdem nicht zu rau klingt.
We Came As Romans, die schon einige Chart-Erfolge für sich verbuchen konnten, zielen schon auch auf den Mainstream. Ihr Sound soll auch Hörer ansprechen, die vielleicht eher im Alternative Rock zu Hause sind und nicht im Metalcore. Das alles muss nicht negativ sein und macht die Musik nicht schlechter. Man sollte sich über den sehr weichen Stil der Band aber im Klaren sein und keine falschen Erwartungen haben.
Von der Umsetzung her kann das Album jedenfalls punkten. Das Songwriting ist wie angesprochen gut und die technische Seite weiß ebenfalls zu gefallen. Auch ist „Cold Like War“ durchaus abwechslungsreich geworden. So bauen We Came As Romans zum Beispiel ein Lied komplett auf Electro-Beats auf („Encoder“) oder lassen bei „Promise Me“ die Gitarren komplett weg und liefern einen reinen Popsong ab.
Fazit
„Cold Like War“ ist nichts für jedermann, denn vielen wird das Album von vorneherein zu weichgespült sein. Wen die geringe Härte und die Hochglanzproduktion aber ansprechen, der erhält ein hörenswertes und gut umgesetztes Album.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de