Im Jahr 2006 erlangten Lordi über Nacht internationale Bekanntheit. Damals mischte die Gruppe den Eurovision Song Contest auf und schaffte eine Sensation: Die stets als Monster verkleideten Rocker trugen überraschend den Sieg davon und holten den Titel nach Finnland.
Zwölf Jahre später ist die Band, die musikalisch zwischen Hard Rock und Heavy Metal steht, immer noch putzmunter. Mit „Sexorcism“ erscheint am 25. Mai ihr neuntes Studioalbum. In dieser Rezension erfahrt ihr mehr darüber.
„Sexorcism“ hat eine Spielzeit von über einer Stunde und ist damit ziemlich umfangreich. Die Liedsprache ist, wie immer bei den Monster-Rockern, Englisch. Wie der Albumtitel schon erahnen lässt, fallen die Texte dieses Mal recht schlüpfrig und zweideutig aus. Schon die Titel der Lieder halten einige Wortspiele und Flachwitze bereit.
Musikalisch steht wie erwähnt Hard Rock und Heavy Metal auf dem Speiseplan. Lordi gehören dabei zur ganz klassischen Ausrichtung dieser Genres, auf wirkliche Experimente wird verzichtet. Geboten wird ein geradliniger, schnörkelloser Sound, der mal mehr und mal weniger von Keyboards begleitet wird.
Charakter erhält das Klangbild durch die markante, kernige Stimme von Frontmann Mr. Lordi. Es gibt auch viele mehrstimmige Passagen, denn immer wieder wird Mr. Lordi auch durch Hintergrundgesang unterstützt.
Viel mehr ist zum musikalischen Konzept der Band auch gar nicht zu sagen. Die Finnen sind eben eine sehr klassisch ausgerichtete Truppe, deren Sound so auch auf einem Album der 80er- oder 90er-Jahre hätte veröffentlicht werden können.
Überraschungen sollte man also nicht erwarten. Sicher sein kann man sich hingegen einer sauberen, wirklich souveränen Umsetzung. Die Spielfertigkeiten von Lordi sind zu jeder Zeit gut, auch schöne Soloeinlagen sind vertreten. Von der Produktion her steht ihr Album ebenfalls klar und zeitgemäß dar.
Auch das Songwriting kann sich hören lassen. Die Lieder sind eingängig aufgebaut und die Melodieführung ist gut. Das Niveau von vor ein paar Jahren erreicht „Sexorcism“ dabei aber nicht. Auch das neue Lordi-Album geht gut ins Ohr, ein richtig fetter Hit vom Format eines „Blood Red Sandman“, „Would You Love A Monsterman“ oder gar „Hard Rock Hallelujah“ ist dieses Mal aber nicht vertreten.
Fazit
Ein gelungenes Lordi-Album – wenn auch nicht das beste.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de