Die schottischen Eheleute John und Sophie Fraser bilden zusammen das Metal-Duo Hand of Kalliach. Selbst bezeichnen die beiden ihre Musik als Celtic Metal. Was musikalisch dahintersteckt, ist eine schwungvolle Mischung aus Folk- und Melodic Death Metal.
In Kürze veröffentlichen Hand of Kalliach ihr Debütalbum “Samhainn”. Hier erfahrt ihr mehr darüber.
“Samhainn” enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 42 Minuten. Die Texte sind erwartungsgemäß Englisch und lehnen sich an die keltische Mythologie an, aber auch an die Landschaftsbilder Schottlands.
Den Hörer erwartet schwungvoller, recht tief gestimmter Melodic Death Metal. In diesen werden immer wieder Folklore-Sprenkler eingebracht, das aber wirklich nur in überschaubarem Umfang. Bei einer schottischen Band mag es überraschen, dass Hand of Kalliach nicht auf die sonst üblichen Dudelsäcke setzen. Dafür gibt es zum Beispiel die im Genre noch immer recht seltene Harfe.
Sehr charakteristisch ist das Wechselspiel zwischen Johns tiefen Growls und Sophies sehr zartem Klargesang. Die fast schon zerbrechlichen, oft nur gehauchten Gesangseinlagen bilden zu den harschen Growls einen markanten Kontrast, der größer kaum sein könnte.
Sophie singt dabei gar nicht immer Text, oft hört man sie lediglich mit Vokalgesang. Auch die textlosen Gesangseinlagen sind sehr zart, nehmen im Hintergrund aber doch einiges an Fläche ein. Die Vokalgesänge haben bei Hand of Kalliach praktisch die begleitende und ausschmückende Funktion, die bei anderen Folk-Metal-Bands das Keyboard hat. Zum Wiedererkennungswert des Klangbilds trägt das erheblich bei.
Wie haben Hand of Kalliach ihr Konzept nun aber umgesetzt? In praktisch jeder Disziplin kann man zum Schluss kommen: Gut, aber nicht weltbewegend. Das gilt wirklich von Produktion über Abmischung bis hin zum Songwriting. Letzteres liefert stimmige, gut hörbare Lieder, aber keine echten Ohrwürmer.
Der Reiz des Albums liegt viel mehr in seinem doch sehr eigenen Sound, der nicht beliebig austauschbar ist. Dass die Songs dazu schwungvoll und mit viel Vortrieb ausgestattet sind, nimmt man gerne mit.
Fazit
Ein ungeschliffenes, für Fans des Genres hörenswertes Album mit Charakter.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de