Die fünfköpfige Metal- und Rockband All Ends, manchem eventuell als eine der auf der hoffnungslos im Sande verlaufenen Earthshaker Roadshock Tour aufgetretenen Gruppen geläufig, hat mit „Wasting Life“ ihre Debut-EP vorgelegt.
Mit der fünf Titel umfassenden CD versuchen sich die Schweden zwischen artverwandten Bands wie Midnattsol und Xandria zu etablieren.
Ob dies gelingt, erfahrt ihr in folgender Rezension.
All Ends werden es nicht leicht haben.
Metal mit weiblichem Gesang ist lange nichts Neues mehr. Bands wie Within Temptation aus den Niederlanden oder Nightwish aus Finnland brachten es mit dieser
Kombination zu internationalem Ruhm. Auf einer Art mittlerer Bekanntheitsebene rangieren Gruppen wie Leaves´ Eyes, Midnattsol oder Xandria.
Auch die 2003 gegründeten All Ends versuchen sich nun einen Namen zu machen.
Was im Vergleich zu den genannten Bands zunächst auffällig ist, ist die Tatsache, dass All Ends nicht eine sondern gleich zwei kraftvolle Frontfrauen als Sängerinnen haben.
Interessant auch die Zusammenstellung der Instrumente: Es gibt zwei E-Gitarren. Auf einen Bass wird völlig verzichtet.
„Wasting Life“, der erste und namensgebende Titel der CD, ist beispielhaft für das Bandkonzept: Tragende, kraftvolle Gitarrenmelodien als Einstieg, ohne dabei zu heavy zu werden. In den Strophen zurückhaltung der Instrumente zu Gunsten des Gesangs. In den Refrains von den Gitarren getrieben volle Stimmentfaltung der Sängerinnen.
Der Song hat durchaus Qualitäten.
Auch das zweite Stück, „Alone“, findet eine gute Mischung aus hart und sanft: Die Stimmen der Sängerinnen sind weich und hoch, aber trotzdem kraftvoll. Die Instrumente spielen nicht so hart, dass der durchschnittliche Rockfan die CD als „Kopfschwing-Musik“ zurückweisen würde, aber fängt dies durch konstant schnelles Tempo auf, wodurch sich das Hören der CD auch für den durchschnittlichen Metal-Fanrechtfertigt.
Das Angesprochene Konzept zieht sich wie ein roter Faden durch die fünf Lieder und scheint gut auf die Band abgestimmt. Leider klingen die Lieder dadruch auch nicht sehr abwechslungsreich.
Fazit
Das Mini-Album „Wasting Life“ von All Ends ist eine Rock-CD mit Einflüssen aus
einerseits Metal und andererseits Pop geworden.
Das Besondere am Klangbild ist der zweistimmige, weibliche Gesang der beiden sich gut ergänzenden Sängerinnen. Da man von artverwandten Bands eine Frontsängerin gewöhnt ist, verleiht der zweistimmige Gesang All Ends einen recht hohen Wiedererkennungswert.
All Ends sind kein billiger Abklatsch bekannter Bands wie Nightwish, sondern haben eigenen Charakter.
Gelingt es ihnen nun noch, mehr Abwechslung in ihr Liedrepertoire zu bringen, wird man von All Ends noch öfter hören.
Eine Rezension von Stefan Frühauf