Volkstrott – Interview

Am 3.5.2008 spielte die Berliner Folk-Rock-Band Volkstrott auf dem Hexentanz Festival am Bostalsee.

Im Vorfeld ihres Auftrittes bot sich für uns die Gelegenheit zu einem Interview mit der aufstrebenden Gruppe.

Die Fragen stellte dark-festivals.de-Redakteur Stefan Frühauf, beantwortet wurden sie von Sänger LeBen, Geigerin Ina und Dudelsackspieler Ronny.

Viel Spaß beim Lesen! 

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Von links: Stefan (dark-festivals.de), LeBen, Ina und Ronny (Volkstrott)

Hallo Volkstrott!
Ein Jahr ist vergangen seit euer Debütalbum „Todeskunst“ erschienen ist. Seid
ihr mit dem Absatz des Albums und der erhaltenen Resonanz dafür zufrieden?

LeBen: Mit dem Absatz ist mal wohl niemals zufrieden, egal auf welchem Niveau, man will natürlich immer mehr Platten verkaufen, aber wir sind auf jeden Fall froh wie das Jahr verlaufen ist. Wir haben an die 60 Auftritte gehabt seit dem und sind schon sehr
glücklich über die Entwicklung.

Ronny: Ich kann mich mit dem Wort zufrieden anfreunden. Also es kann natürlich immer besser laufen, aber dafür, dass es unser Debütalbum war…

Ina: … und dass wir für die breite Masse vorher nicht bekannt waren kann man schon zufrieden sein. Wir
haben eigentlich viel positive Resonanz bekommen und jetzt kanns weitergehen.

Ist schon ein zweites Album geplant?

LeBen: Ja, ist schon geplant und wir haben auch schon viele Lieder, eins cooler als das andere, und das nächste Album wird dann so im Herbst oder Winter gemacht werden. Und wir werden dann auch wieder auf Tour gehen und die neuen Lieder unters Volk bringen.

Ronny: Das ein oder andere Lied kann man ja auch schon live hören, also wer mal antesten will, was da so auf ihn zukommt, muss uns wohl oder übel live sehen.

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LeBen, Ina und Ronny

Gibt es etwas, das ihr bei eurem nächsten Album bewusst anders machen werdet als bei „Todeskunst“?

Ronny: Naja, also bewusst anders jetzt eigentlich nicht. Wir schlagen keine neue Richtung ein oder irgendwas. Es gab aber schon ein par Veränderungen insofern, dass LeBen kurz vor dem letzten Album zu uns gestoßen ist, was aber halt zu spät war als dass er da noch hätte großartig seinen Senf zugeben können. Aber er hat jetzt mehrere Lieder für die nächste Platte beigesteuert, die auch wirklich noch mal einen eigenen
Touch haben und eine andere Facette erscheinen lassen. Und ansonsten waren wir einfach darum bemüht, weiter unsere Stärken zu verbessern, also einfach noch exakter zu werden, noch besseres Songwriting, noch mehr auf den Punkt gebracht, einfach besser zu werden.

Auf „Todeskunst“ konntet ihr durch Meister Selbfried, ehemals bei Tanzwut und
Corvus Corax, mit einem namhaften Gastmusiker auftrumpfen. Wie kam dieser
Kontakt zustande?

LeBen: Im Prinzip dadurch, dass unser Bassist mit ihm befreundet ist. Richtig, oder?

Ronny und Ina: (nickend) Ja.

Mit wem würdet ihr sonst noch gerne mal musikalisch zusammenarbeiten?

LeBen: David Bowie vielleicht.

(alle drei lachen)

Ronny: Naja, konkret haben wir glaub ich jetzt alle, außer David Bowie, keine Stars oder so mit denen wir gerne mal zusammenarbeiten würden. Man freut sich aber immer wenn es mal zu einem Gastauftritt kommt. Also ich habe auch schon eine Idee für einen Gastmusiker auf unserem nächsten Album, aber das wird wahrscheinlich nichts Bekanntes sein, aber es geht ja oft bei Gastmusikern einfach darum, dass man mal ein Ziel hat mit jemand anderem zusammenzuspielen oder mal ein neues Instrument einzubringen. Da gibts schon Leute auf die wir Lust haben mit denen zusammenzuspielen, definitiv. Also einfach mal abwarten was so kommt.

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Volkstrott auf der Bühne

Was macht ihr neben der Musik so?

Ina: Sehr Unterschiedlich. Von Studium bis Arbeiten bis Lebenskünstler sein machen wir alles. So lange wir leider noch nicht von der Musik leben können, muss man leider immer diesen Spagat machen, was wirklich schwierig ist, weil man ja in Musik viel Zeit investieren muss. Wenn man dann aber nebenbei 40 Stunden in der Woche
arbeiten gehen muss dann ist das echt schwierig. Gerade bei vielen Menschen, die man zusammenhalten muss, aber bisher haben wir das geschafft und wir hoffen, uns von unserem bürgerlichen Leben lösen zu können.

LeBen: Also Leute, helft uns damit wir nicht mehr arbeiten müssen, ne?

(Ina lacht)

Also das ist mehr oder weniger euer erklärtes Ziel, dass ihr irgendwann mal von eurer Musik leben könnt?

LeBen: Auf jeden Fall.

Ina: Ja. (nickt)

Ronny: Also bei mir siehts ja so aus, ich mach auch noch andere musikalische Sachen außer Volkstrott, mit denen ich teilweise auch mehr oder weniger erfolgreich bin, und da wärs natürlich ganz toll wenn man alles mal so professionell machen kann, dass man davon leben kann, klar, sonst würde man sich nicht schon seit keine Ahnung wie vielen Jahren abrackern und eigentlich so bescheuert sein wie wir wenn man davon nicht
irgendwann mal leben wollen würde.


Gibt es einen Moment in eurer bisherigen Bandgeschichte, den ihr als schönsten bezeichnen würdet?

LeBen: Also ich muss sagen, für mich ist es vom Gefühl her seit ich dazugestoßen bin, ich bin ja letztes Jahr dazugekommen, dass eigentlich ein Highlight das nächste jagt und
immer wieder schönste Sachen sind. Im Moment gerade freue ich mich sehr hier zu sein und auf dem Hexentanz zu spielen und das Schönste kann man so eigentlich gar nicht sagen, es gibt viele schöne Momente.

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„Ein Highlight jagt das nächste“

Habt ihr, außer David Bowie, irgendwelche musikalischen Vorbilder, an denen sich eure Musik in irgendeiner Weise orientiert?

Ronny: Ja, definitiv. Also ich weiß das gerade von Benny (Schlagzeuger von Volkstrott, Anm. d. Red.). Die Vorbilder, ja doch, man kann schon Vorbilder sagen, also Sachen an denen man sich eben ein Vorbild nimmt, sind bei Benny gerade viele ziemlich klassische Gothic-Rock-Sachen, da kann ich jetzt eigentlich gar keine bestimmten Bands nennen. Aus diesem Bereich gibt es viel an dem wir uns eben ein Vorbild nehmen und in
die Richtung wollen wir auch mit unserem Songwriting gehen.

Möchtet ihr zum Schluss unseren Lesern noch etwas sagen?

Ina: Hört mehr Volkstrott und kommt zu unseren Konzerten!

LeBen: Unsere nächste Platte wird supergeil, wird euch gefallen!

Ronny: Ja, und trinkt mit uns ein Bier wenn ihr mal auf unsere Konzerte kommt. Wir freuen uns immer unsere Fans mal kennen zu lernen, stellen uns auch regelmäßig noch an den Merch-Stand, da könnt ihr uns auch treffen und näher kennen lernen.

LeBen: Und wenn irgendwas ist, kann man im Internet auf www.volkstrott.de sehen, was es neues gibt.

Vielen Dank für das Interview!

 

Interview: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de