Vroudenspil – Lunte gerochen

Unter dem Titel „Lunte gerochen“ hat die bayerische Mittelalter-Folk-Band Vroudenspîl ihr Debütalbum veröffentlicht.

Seit Anfang des Monats ist das Werk nun erhältlich. In der folgenden Rezension erfahrt ihr alles Wissenswerte dazu.

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„Lunte gerochen“ enthält 13 Musikstücke mit einer Gesamtspielzeit von 52 Minuten.  Gesungen wird ausschließlich in deutscher Sprache.

Die Musik von Vroudenspîl kann man gut als Mittelalter-Folk bezeichnen. Dieser Mittelalter-Folk oder nach Eigenbezeichnung auch „Freibeuter Folk“ schlägt im Fall von Vroudenspîl genau in die Bresche von mittelalterlicher Marktmusik und Mittelalter-Rock.

Alle Stücke des Albums sind nach modernem Muster inszeniert, auf traditionelles Lied- oder Textgut wird zu keiner Zeit zurückgegriffen, Mittelaltermusik im eigentlichen Sinne sollte man also nicht erwarten. Den Schritt zum Mittelalter-Rock tun Vroudenspîl aber auch nicht, denn sehr wohl traditionell ist das Instrumentarium der Band. Musiziert wird stets akustisch mit (Akustik-)Gitarre, Laute, Schlagzeug sowie verschiedenen Flöten und Pfeifen.

Trotz des Verzichts auf elektrisch Verstärkte Instrumente kommt der Sound von Vroudenspîl aber energiegeladen, stimmungsvoll und schnell daher. Der Klang des Albums ist dem von Mittelalter-Rock-Bands, die ihren Rock-Anteil eher im musikalischen Hintergrund ausspielen, nicht unähnlich. Vroudenspîls Mittelalter-Folk kann dem Hörer also durchaus als eine Art akustischer Mittelalter-Rock erscheinen.

So geht es auf „Lunte gerochen“, auch wenn das Album auch drei eher balladenähnliche Stücke enthält, den größten Teil der Spielzeit über locker und heiter zu. Die Liedtexte erzählen hierbei allerlei Geschichten von Seeräubern, Spielmännern und weiteren interessanten Gestalten. Die auffallend kratzige und rauhe Stimme des Vroudenspîl-Sängers passt hierzu sehr gut, mit einer sanften und weichen Stimme könnte ich mir diese Anekdoten von Skorbut, Alkohol und Klabautermännern nur schwer vorstellen.

Stimmung kommt auf „Lunte gerochen“ durchgehend auf, der Funke des heiteren Mittelalter-Folks springt über. Auch spieltechnisch müssen sich Vroudenspîl nichts vorwerfen lassen.

Fazit

Ein gutes Debüt.

Fans von Mittelaltermusik, Mittelalter-Rock und allem dazwischen darf „Lunte gerochen“ durchaus einen Blick wert sein.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de