Vor wenigen Tagen wurde „Wildes Herz“ veröffentlicht, das zweite Album der Gothic-Rock-Band Down Below. Größere Aufmerksamkeit wurde der Gruppe zuteil, als sie 2008 das Bundesland Sachsen-Anhalt beim Bundesvision Song Contest vertrat und mit einer überzeugenden Darbietung auf einem hervorragenden dritten Platz landete.
Wir haben das neue Werk der Gruppe unter die Lupe genommen und verraten euch im Folgenden näheres dazu.
„Wildes Herz“ enthält zwölf Musikstücke mit einer Gesamtspielzeit von 46 Minuten. Gesungen wird ausschließlich auf Deutsch.
Die Bandbreite der Musik bewegt sich von fetzigem Rock mit Elektro-Hintergrund bis zu gefühlvollen Balladen. Ein Intro existiert auf „Wildes Herz“ nicht, den Anfang macht gleich das erste Lied.
Bei diesem handelt es sich um „Euphorie“, einem der markantesten und besten Titel des Albums. Er beginnt mit elektronischen Piepgeräuschen, die an ein Herzfrequenzmessgerät erinnern und sich im Stück noch öfter wieder finden. Sofort setzt im Vordergrund nun dichter Rocksound ein, zu dem einem eine Art Kinderchor mit Innbrunst den Refrain entgegenbringt – bei diesem unverwechselbaren Beginn braucht das Album wirklich kein Intro!
Begünstigt von den deutschsprachigen Texten zeigt sich schon in der Anfangsphase des Albums eine hohe Eignung zum Mitsingen. Tolle Refrains wie in „Frei“ oder dem Anfangsstück „Euphorie“ lassen sich schon beim ersten Durchhören mitsingen und haben dadurch auch großes Live-Potential.
Einen eingängigen Refrain besitzt auch das Titelstück „Wildes Herz“, hier ist es jedoch etwas anderes, das besonders hervorsticht: Die Strophen gleichen unüberhörbar deutlich jenen des Stückes „Angst“ der Industrial-Rock-Gruppe Eisbrecher. Hat man sich hier etwas direkt von Eisbrecher inspirieren lassen? Vielleicht unbewusst? Oder handelt es sich um einen auffälligen Zufall?
Wie dem auch sei, wer „Angst“ von Eisbrecher kennt und nun die Strophen von „Wildes Herz“ hört, wird sofort „das kommt mir doch bekannt vor“ denken.
Kommen wir nun zu der ruhigen Seite des überwiegend rockigen Albums. Diese wird durch einige Balladen repräsentiert, die auch durchaus gelungen sind. Down Below gelingen also nicht nur stimmungsvolle Rock-Nummern, auch die leiseren Töne liegen den vier Musikern gut.
Als halbe Ballade, sagen wir Rockballade, geht das Stück „Unter Eis“ durch, das sich durch die Verwendung des Klangs von Streichinstrumenten anstelle von reinem Elektronik-Sound als Hintergrundklang auszeichnet.
Fazit
Down Below legen mit „Wildes Herz“ ein uneingeschränkt gelungenes Album vor. Fans des Genres können guten Gewissens zugreifen.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de