Bereits im August ist mit „Pain Trust Lies Disharmony“ das zweite Album der saarländischen Death-Metal-Band Icon erschienen. Erst jetzt rührt die Formation aber wirklich die Werbetrommel dafür.
Wie sich die in Eigenregie entstandene CD anhört und ob sich der Griff dazu lohnt erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Pain Trust Lies Disharmony“ enthält elf Musikstücke mit einer Gesamtspielzeit von einer dreiviertel Stunde. Intro oder Outro gibt es nicht, auffällig ist lediglich das knapp zweiminütige „The Gate“, das als instrumentales Zwischenspiel fungiert. Die Liedsprache des Albums ist Englisch.
Icon spielen Death Metal mit deutlichen Thrash-Metal-Einflüssen. Handwerklich können die Saarländer dabei durchaus überzeugen. Der Sound ist bretthart, das wuchtige Schlagzeug- und Bassspiel sorgt für reichlich Vortrieb und die Gitarren runden das Klangbild gelegentlich mit schönen Soloeinlagen ab. Gesanglich brauchen sich Icon ebenfalls nicht zu verstecken, Growler Thomas erbringt eine ansprechende Leistung.
So ausgereift Icon dementsprechend auch klingen mögen, „Pain Trust Lies Disharmony“ leidet streckenweise an Einseitigkeit. Zwar sind die Gitarrensoli schön und einiges macht die Band durch ihre Energie wieder wett, viele der Stücke klingen in ihrem Verlauf aber zu gleich. Erst im allerletzten Stück des Albums, „Sea Of Suffering (Revenge Pt. 2)“, wagen Icon durch den Einsatz einer weiblichen Gesangsstimme eine vorsichtige Abkehr von ihrem ansonsten streng linear durchgezogenen Konzept. Davon abgesehen kann man die innovativen Momente auf „Pain Trust Lies Disharmony“ aber an einer Hand abzählen.
Dennoch bringen Icon auf ihrem Album, gerade für eine selbstproduzierte CD, eine gute musikalische Leistung. Genau deshalb könnte sich die Band bei ihrem nächsten Werk in punkto Facettenreichtum ruhig aber noch etwas mehr trauen. Wer bei „Pain Trust Lies Disharmony“ über den genannten Kritikpunkt hinwegsehen kann, wird in dem Album eine zufrieden stellende, kraftvolle CD vorfinden.
Fazit
„Pain Trust Lies Disharmony“ ist sicher kein Meilenstein der Metal-Geschichte. Fans des Genres werden an dem Album aber dennoch ihre Freude haben.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de