„Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ oder zu Deutsch „Als Schatten wandeln wir im Land der Toten“ ist der Titel des neuen Albums von Moonsorrow.
Das Werk der finnischen Pagan-Metal-Band, die eine ruhige, epische Ausprägung ihres Genres pflegt und für ihre sehr langen Lieder bekannt ist, erscheint am 25. Februar.
Näheres erfahrt ihr in dieser Rezension.
Auf dem gut einstündigen „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ sind Moonsorrow ihrem bekannten Stil treu geblieben. Wieder ist sehr ruhiger, wenn auch mit Growl-Gesang ausgestatteter Pagan Metal zu hören, der in genüsslicher Langsamkeit einen epischen Klangteppich entfaltet.
Wie von Moonsorrow gewohnt, sind sämtliche Lieder auch dieses Mal wieder sehr lang geraten. Liedlängen von einer halben Stunde wie 2007 auf dem „Viides Luku-Hävitetty“-Album werden mit „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ zwar nicht erreicht, jedoch haben auch die vier enthaltenen Lieder des neuen Albums beachtliche Längen zwischen knapp zwölf und über 16 Minuten.
Zwischen den Liedern bieten sich den Hörern kleine Verschnaufpausen in Form von etwa anderthalbminütigen Einspielern, die mal Schritte und mal Windesrauschen beinhalten.
Musikalisch bieten Moonsorrow den von ihnen gewohnten, langsamen, epischen Metal, dessen Liedsprache sich dieses Mal wieder komplett auf das Finnische beschränkt. Viele Bands, mit denen man diesen Moonsorrow-Stil vergleichen kann, gibt es nicht. Zumindest Ähnlichkeiten gibt es aber mit der färöischen Truppe Týr, auch wenn diese progressiver und ohne Growls vorgeht.
Moonsorrow jedoch setzen ausschließlich auf Growls. Trotz dem Gutturalgesang wird es auf „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ aber nie wirklich hart. Den Finnen gelingt es sehr gut, zwar einen harten Gesangsstil zu verwenden, ihr Klangbild aber dennoch melodisch und episch zu halten.
Dies gelingt nicht zuletzt durch die stets langsame Spielgeschwindigkeit, in der die Musik von Moonsorrow dahintrabt. Keyboards sorgen dabei für die nötige atmosphärische Auskleidung. Auch wenn sich diese der langsamen Spielgeschwindigkeit zum Trotz bewusst nicht in den atmosphärischen Bombast des Doom Metal hineinsteigert, ist für eine stimmungsvolle Untermalung des Klangbildes stets gesorgt. Zu dieser tragen auch Folklore-Einflüsse bei, die ebenso sachte wie gelungen eingestreut werden.
Apropos sachte: Die Musik von Moonsorrow kann durchaus als anspruchsvoll bezeichnet werden, ja sogar als schwer zugänglich. Die Finnen sind eben nicht auf Schunkel-Hymnen aus und bieten eben nicht den schnellen Refrain. Anders als zum Beispiel bei Finntroll oder Korpiklaani steht bei Moonsorrow nämlich nicht die pure Eingängigkeit oder der Party-Faktor im Vordergrund.
Damit sich der Zeit von „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ entfaltet, ist Zeit und guter Wille nötig. Wer bereit ist, dies zu investieren, erhält ein hochwertiges und sehr stimmungsvolles Album.
Fazit
Moonsorrow bieten schwer verdauliche Kost, die für manche Hörer wohl unzugänglich bleiben wird. Dessen sollte man sich immer bewusst sein, wenn man den Kauf eines Albums der Band in Betracht zieht.
Wer sich hierüber jedoch im Klaren ist, auf den wartet mit „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ eine lohnenswerte musikalische Erfahrung.
Punkte: 8.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de