Seit einigen Wochen ist das zweite Album der Mittelalterband Capud Draconis erhältlich. Es trägt den Titel „Musica Divina“ und ist als Mittelteil einer Trilogie angelegt.
Was es noch so zu dem Album zu wissen gibt erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Musica Diniva“ kommt mit einem Intro und zehn Liedern auf eine ordentliche Gesamtspielzeit von 50 Minuten. Capud Draconis beschreiben ihr Album als von Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“ inspiriert. Stünde das nicht gerade im Booklet, würde einem das gar nicht großartig auffallen. So bringt zwar das Intro ein Zitat aus dem Stück vor, die Lieder des Albums sind aber allesamt instrumental.
Ganz ohne Gesang wollen Capud Draconis mit den Stimmungen ihrer Lieder auf „Musica Divina“ den Weg des Dante durch die sieben Stufen des Höllenfeuers bis hinein ins Paradies beschreiben. Die Umsetzung dessen bietet auch tatsächlich einen vielseitigen Sound, der durchaus eine große Stimmungsbandbreite zu transportieren weiß.
So gibt es auf der CD sehr ruhige, gemütlich dahintrabende Stücke wie „Inferno“ oder „Animus“, genauso aber auch flotte, tanzbare Titel Marke „Voluptas“. Die schnelleren Stücke steigern sich zwar nicht in ein Trommelfeuer a la Corvus Corax hoch, sind aber lebhaft genug um einen schönen Kontrast zu den ruhigeren Tracks zu bilden.
Etwas Luft nach oben gibt es noch bei den ruhigeren Stücken. Der Auflockerung durch die schnelleren Stücke zum Trotz könnten die gemächlichen Lieder nämlich untereinander noch ein wenig mehr Abwechslung vertragen.
Darüber hinaus geben sich Capud Draconis auf „Musica Divina“ aber kaum eine Blöße. Das gilt auch für die rein technische Umsetzung ihrer Stücke. So sind die spielerischen Fähigkeiten der Band jederzeit ansprechend. Gut gefällt auch, dass die Gruppe neben den zum Standart gewordenen Dudelsäcken und Saiteninstrumenten auch auf ungewöhnlichere Klangkörper wie eine Maultrommel zurückgreift oder ab und an auch mit orchestralen Einflüssen spielt. Auf diese Weise erhalten Capud Draconis auch völlig ohne Gesang einiges an Wiedererkennungswert und klingen nicht wie jede x-beliebige Mittelalterband.
Fazit
Ein ordentliches Album, bei dem Freunde von Mittelaltermusik auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de