Furor Gallico – Furor Gallico

Eigentlich hat die italienische Pagan/Folk-Metal-Band Furor Gallico ihr gleichlautendes Debütalbum schon im letzten Jahr veröffentlicht. Damals wurde die CD allerdings noch im Eigenvertrieb unter das Metal-Volk gebracht. Dass außerhalb von Italien deshalb kaum jemand Notiz von dem Album nahm dürfte daher nicht verwunderlich sein.

Bald wird sich dies jedoch ändern, denn mittlerweile haben Furor Gallico ein Plattenlabel zur Hand. Mit dessen Hilfe bringt die Band ihr Debüt im Juli erneut heraus – dieses Mal weltweit. 

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Furor Gallico bringen auf ihrem Debütalbum eine ordentliche Gesamtspielzeit von fast einer Stunde mit. So umfangreich das Album der jungen Band ist, so viel Abwechslung bietet es dann auch.

Zunächst einmal haben Furor Gallico mehrere Gesangsstile mit an Bord: Growls, Screams und gelegentlich auch Klargesang. Gesanglich hebt sich die Gruppe dabei schon allein dadurch von der großen Masse der Pagan-Metal-Newcomer ab, dass neben Englisch auch auf Italienisch gesungen wird.

Auch instrumental wird ein breites Repertoire geboten. So sind auf „Furor Gallico“ in verschiedenen Kombinationen Harfe, Geige, Tin Whistle und Laute zu hören. Den Bonus, anstatt eines Keyboards echte Folklore-Instrumente zu verwenden, wissen die Italiener also auszuspielen.

Doch die Mailänder Formation variiert nicht nur einfach Gesangsarten und Instrumente, auch ihr gesamter Musikstil wartet mit einigen Überraschungen auf. Selbst innerhalb einzelner Lieder wie zum Beispiel „Venti Di Imbolc“ kann die gezeigte Bandbreite von folkigen Passagen mit Klargesang bis hin zu wuchtigen Blastbeats reichen. An anderer Stelle kommen dann Einflüsse von Humppa („Curmisagios“) oder sogar Power Metal durch („The Glorious Dawn“). Zusätzlich aufgelockert wird das ganze dann auch noch von ruhigen, instrumentalen Akustik-Tracks („Golden Spiral“, „Bright Eyes“) – noch facettenreicher geht es wohl kaum.

Hier liegt aber auch ein Problem des Albums, denn Furor Gallico scheinen sich noch nicht so recht auf einen festen Stil geeinigt zu haben. Einen stilistischen roten Faden sollte man auf „Furor Gallico“ daher nicht suchen. Wen es aber nicht stört, dass das Album in dieser Hinsicht etwas zusammengeschustert wirkt, der kann sich schlicht und einfach über das hohe Maß an Abwechslung freuen.

Freuen kann man sich auch über manch schöne Melodie auf „Furor Gallico“. Zwar trimmen die Italiener ihre Lieder nicht zu sehr in Richtung Party, dennoch sind zumindest einige ihrer Stücke schön eingängig. Wenn dann wie in „Banshee“ noch ein gelungener Kontrast aus einerseits hohen Harfen- und Flötenklängen und andererseits tiefstmöglichen Growls dazukommt, dann entfalten Furor Gallico doch ein gewisses Ohrwurm-Potential.

Apropos Potential: Dieses zeigt das Debütalbum der Band durchaus auf. Ein vorzeigbares Fundament hat sich die Truppe mit ihrem Werk definitiv gelegt. Jetzt ist noch etwas Feinarbeit angesagt, zum Beispiel in Sachen Stilfindung und Songwriting. Was hier bisher zu hören ist stimmt zuversichtlich, dass es dann in Zukunft mit Furor Gallico noch weiter nach oben gehen wird.

Fazit

Ein ordentliches Debütalbum, das darauf gespannt macht, was Furor Gallico in Zukunft noch so von sich hören lassen.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de