Ende 2009 stellte der Death-Metal-Veteran Ed Warby sein Doom-Metal-Projekt The 11th Hour und dessen erstes Album vor.
Seither hat sich sein Projekt mehr und mehr zur Band entwickelt, die mit Hilfe einiger Gastmusiker auch schon Auftritte absolviert hat. Am 27. Januar wird mit „Lacrima Mortis“ nun das zweite Album von The 11th Hour veröffentlicht – hier erfahrt ihr mehr dazu.
Gute zwei Jahre nach ihrem Debüt zeigen The 11th Hour mit ihrem Zweitwerk vor allem eines: Kontinuität. An ihrem Sound hat die Gruppe nämlich so gut wie nichts geändert.
Nach wie vor stehen The 11th Hour für ein recht spartanisches Klangbild, dass sich größtenteils auf Gitarre, Schlagzeug und Bass beschränkt. Einige Klassik-Einflüsse sind zwar durchaus vorhanden, denn wie beim Debüt fließen auch mal einzelne Klaviernoten oder eine vorsichtige Untermalung durch Streichinstrumente mit ein. Allerdings sollte man auf keinen Fall einen orchestralen Bombast erwarten, da sämtliche klassischen Elemente wirklich nur in sehr überschaubaren Dosen eingesetzt werden.
Vom Prinzip her gleich geblieben ist bei The 11th Hour auch der Gesang. Zwar musste der Growl-Gesang aufgrund einer Erkrankung des eigentlichen Sängers Rogga Johansson von Pim Blankenstein eingesungen werden, das Konzept ist aber immer noch identisch. Wie schon auf dem Debüt setzen The 11th Hour nämlich auch dieses Mal wieder auf einen konsequenten Wechsel von Growl- und Klargesang. Das ist schön und gut, durchaus auch wieder gelungen, mittlerweile aber zum oft gehörten Genre-Standart geworden.
Überraschungen, sowohl im Vergleich zu ihrem eigenen Debüt wie auch im Vergleich zu anderen Doom-Metal-Bands, bringen The 11th Hour also beileibe nicht mit. Dafür legt die Gruppe erneut gute, wenn auch nicht spektakuläre Spielfertigkeiten an den Tag und bietet ihren Fans eine gelungene, typisch langsam vorgetragene Düster-Atmosphäre.
Über die sicher tadellosen handwerklichen Fähigkeiten hinaus würde man sich allerdings wünschen, dass The 11th Hour mehr wirkliche Höhepunkte mit einbringen respektive stärker eigene Akzente setzen.
Fazit
Doom-Metal-Freunde liegen mit „Lacrima Mortis“ sicher nicht verkehrt, für eine uneingeschränkte Empfehlung ist das Album dann aber doch einen Tick zu gewöhnlich.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de