Knapp drei Jahre nach ihrem letzten Output meldet sich die österreichische Black-Metal-Band Hellsaw am 24. Februar mit einem neuen Album zurück.
Dieses trägt den Titel „Trist“ und ist die vierte CD der Band.
Wenn man in das 43 Minuten lange „Trist“ reinhört, könnte man das Album zunächst für eine reine Oldschool-Platte halten. Mit den ersten beiden Liedern „The Devil Is Calling My Name“ und „Sorrow Is Horror“ gehen Hellsaw nämlich genau in diese Richtung. Es hagelt Blastbeats am laufenden Band, der Vortrieb ist hoch, der Gesang keift und die Gitarrenriffs sind eisig.
Beim dritten Stück, „Doom Pervades Nightmares“, zeigt sich dann aber, dass Hellsaw mehr drauf haben als nur Stakkato. Die Band fährt hinunter ins Midtempo, setzt ein stimmungsvolles Riffing ein und bietet neben dem Scream-Gesang auch einen gesprochenen Textvortrag. Damit schafft die Gruppe ein wirklich atmosphärisches Ambiente, dass man nach dem Ersteindruck des Albums nicht unbedingt erwartet hätte.
Auch „The Forerunner Of The Apocalypse“ orientiert sich wenig an Oldschool. Der Titel fährt die Härte ein gutes Stück herunter, hat dafür aber eine hohe Eingängigkeit und wirkt mit seinem griffigen Refrain fast schon rockig.
Der zweite Teil des Albums klingt wieder traditioneller. Obwohl „Trist“ also sicher kein reines Oldschool-Album ist, liegt sein Großteil doch im klassischen Black Metal. Freunde des Genres können sich also auf einen ehrlichen, schnörkellosen Sound mit viel Vortrieb freuen – wenn auch nicht mit vielen Überraschungen. In Sachen Spielfertigkeiten zeigen sich Hellsaw zwar nicht rekordverdächtig, geben sich aber zu keiner Zeit eine Blöße.
Zur größtenteils klassischen Aufmachung des Albums passt auch seine funktionelle, spartanische Produktion, die „Trist“ direkt und handfest klingen lässt, ohne aber in den künstlich-unsauberen Klang der 90er Jahre abzudriften. Was Hellsaw nun noch fehlt ist etwas wirklich Eigenes, das ihnen einen größeren Wiedererkennungswert verschafft.
Fazit
Ein gut hörbares, druckvolles Black-Metal-Album.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de