Heidevolk – Batavi

Im März 2010 haben Heidevolk mit dem sehr guten „Oit Oude Grond“ das bisher am meisten beachtete Album ihrer Karriere veröffentlicht.

Nach zwei Jahren Wartezeit bringt die niederländische Pagan-Metal-Band am 2. März den Nachfolger „Batavi“ heraus. Stilistisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger einiges getan.

heidevolk_-_batavi
Stilistische Veränderungen bei Heidevolk? Kann das wirklich sein? Was diese Frage angeht schauen wir mal genauer hin. Heidevolk standen immer für niederländische Texte und für zweistimmigen, klaren Männergesang. Für diese beiden Dinge stehen die Niederländer auch mit „Batavi“ – an diesen Kernelementen ihrer Musik wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.

Die Veränderung ist dennoch vorhanden und liegt in der Umsetzung. In früheren Jahren haben Heidevolk nämlich vor allem Midtempo-Stücke gespielt, die vom Härtegrad her meistens moderat blieben. Mit „Batavi“ sind die Musiker aus der Provinz Gelderland aber sowohl schneller als auch härter geworden. Mit dieser Veränderung geht auch ein Bedeutungsverlust der Geige einher, die weit weniger zu hören ist als früher und in einer ganzen Reihe von Stücken überhaupt nicht mehr vorkommt.

Stattdessen setzen Heidevolk nun auf mehr Tempo und häufigere Blastbeats. Mitunter setzt es wie in „Het Verbond Met Rome“ richtige Blastbeat-Teppiche – vor einigen Jahren wäre das noch undenkbar gewesen.

Was soll man nun von dieser Stiländerung halten? Nun, auch im neuen Gewand haben Heidevolk sicher ihren Reiz, zumal sie durch den zweistimmigen Gesang und die niederländischen Texte nach wie vor unverwechselbar bleiben. Außerdem ist das melodische Klangbild mit seinen schönen Riffs trotz dem Mehr an Geschwindigkeit erhalten geblieben. Zudem hat „Batavi“ mit Stücken wie „Als De Dood Weer Naar Ons Lacht“ oder „Wapenbroeders“ wieder einige sehr eingängie Lieder vorzuweisen.

Die weniger gewordenen Geigenpassagen kann man hingegen schade finden. Auch die Zweistimmigkeit des Gesangs kommt im schnelleren Stil nicht immer ganz so zur Geltung wie es früher der Fall war. Unabhängig von der Stiländerung erreicht auch das Songwriting nicht ganz die Höhen der vergangenen Alben, da diese mehr packende Melodien, mithin mehr Ohrwürmer als „Batavi“ aufzubieten hatten. Eine hörbare Einbuße gibt es auch in Sachen Vielfalt, denn der Facettenreichtum war auf „Uit Oude Grond“ einfach größer.

Das beste Album in der Karriere von Heidevolk ist „Batavi“ damit nicht. Die Ursachen hierfür liegen jedoch nicht allein in der Stiländerung. Hörenswert ist die CD aber allemal, denn die Stärken von Heidevolk kommen durchaus zur Geltung – wenn auch nicht in dem Maße wie es beim letzten Mal der Fall war. Apropos Maße: Von den Ausmaßen her ist „Batavi“ mir seinen 40 Minuten Gesamtspielzeit recht knapp ausgefallen – das letzte Heidevolk-Album war ganze zehn Minuten länger.

Fazit

Für Fans ist „Batavi“ sicher keine Fehlinvestition, so gut wie „Uit Oude Grond“ ist es aber nicht.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de