Thormesis – Von Leere und Tod

Die Black-Metal-Band Thormesis aus Bayern gibt es seit 2006. Seither hat die Gruppe zwei Alben veröffentlicht und zumindest lokal einige Bekanntheit erreicht.

Mit größerem Plattenlabel an der Hand will die Band sich nun in ganz Deutschland einen Namen machen. Dabei helfen soll ihr drittes Album „Von Leere und Tod“, das ab dem 15. Juni erhältlich ist.

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Mit einem Intro und sieben Songs kommt „Von Leere und Tod“ auf eine Gesamtspielzeit von 54 Minuten. In dieser Zeit präsentieren sich Thormesis fast als Oldschool-Band. Mit kalten Riffs, viel Vortrieb, aggressivem Scream-Gesang und Blastbeats fröhnen die Bayern nämlich ausgiebig den Grundfesten des (Melodic) Black Metal.

Dennoch sind Thormesis eben nur fast eine Oldschool-Band. Immer wieder streuen die Musiker nämlich auch Klargesang mit ein, der teilweise sogar im Duett mit den Screams zu hören ist. Im Gegensatz zu dem ansonsten sehr klassisch gehaltenen Klangbild entwickelt sich der Klargesang auf „Von Leere und Tod“ zum großen Charakteristikum. Das tut Thormesis gut, denn damit hebt sich die Band durchaus von anderen Black-Metal-Gruppen ab.

Die technische Umsetzung hat aber noch Luft nach oben. So hätte der Klargesang noch etwas besser auf den Rest abgestimmt werden können. Die Abmischung müsste noch mehr dafür sorgen, dass die klaren Gesangsspuren hinter Scream, Riffs und Blastbeats nicht untergehen.

Von den Spielfertigkeiten her müssen Thormesis auch noch eine Schippe drauflegen. Bisher sind ihre spielerischen Fähigkeiten oberer Durchschnitt, mehr aber auch nicht. Auf Solopassagen oder andere wirklich markante Stellen muss man daher verzichten. Das fällt besonders in den langen Instrumental-Passagen auf, in denen es durch die nur mittleren Spielfertigkeiten auch zu Längen kommt.

Eine echte Empfehlung ist „Von Leere und Tod“ also noch nicht wert, trotzdem sind Thormesis in die richtige Richtung unterwegs. Das zeigt sich nicht nur durch den markanten Klargesang, sondern auch durch ein gewisses Maß an Abwechslung und den ein oder anderen griffigen Refrain. Wenn Thormesis diese Stärken weiter ausbauen und dabei noch ihre Spielfertigkeiten steigern können, dann sehen wir die Band in Zukunft weiter oben in der Wertungsskala.

Fazit

Ein solides Album, auf dem sich sicher aufbauen lässt.

Punkte: 6 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de