Heavatar ist ein neues Musikprojekt, das unter Federführung von Van Canto-Gründer Stefan Schmidt entstanden ist. Im Grunde genommen ist Heavatar eine vierköpfige Power-Metal-Band. Doch Stefan Schmidt wäre nicht Stefan Schmidt wenn es bei einem solch herkömmlichen Konzept bleiben würde.
Bei Heavatar werden nämlich klassische Kompositionen von Bach bis Beethoven in den Power-Metal-Sound eingebunden. Das Debütalbum des Projekts trägt den Titel “Opus I – All My Kingdoms” und erscheint am 22. Februar. Hier erfahrt ihr wie es sich anhört.
“Opus I – All My Kingdoms” enthält neun Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 47 Minuten. Geboten wird im Grunde genommen klassischer Power Metal, der auf alle Grundfesten des Genres baut. Power-Metal-typisch gibt es also hohen Klargesang, eine flotte Spielgeschwindigkeit, schneidige Riffs und melodische Soli auf die Ohren. So weit so üblich.
Hierzu kommt bei Heavatar dann aber noch ein bis zu siebenköpfiger Background-Chor, unter anderem bestehend aus Schmidts Kollegen von Van Canto. Der Chor kommt praktisch ständig vor und erweitert das ohnehin melodische Power-Metal-Konzept um eine weitere, hochmelodische Komponente. Schon ohne die Einflüsse aus klassischer Musik hebt sich Heavatar stilistisch also angenehm von anderen Power-Metal-Bands ab.
Die Klassik-Komponente setzt alledem dann noch die Krone auf. In den Stücken des Albums finden sich Passagen aus Werken von Johann Sebastian Bach, Nicolò Paganini oder Ludwig van Beethoven. Die werden dann von Heavatar mit lupenrein gespielten Power-Metal-Gitarren neu interpretiert. Hierbei hat die Band gut daran getan, sehr bekannte Klassik-Stücke als Vorlage auszuwählen. So ziemlich jeder hat wohl schon mal eine Melodie wie Beethovens “Für Elise” gehört, die einem hier in “Elysium at Dawn” begegnet. Auch als Klassik-Laie muss man also nicht befürchten, dass das Konzept von Heavatar völlig an einem vorbeigeht.
Von der Umsetzung her kann man an “Opus I – All My Kingdoms” wenig aussetzen. Vor allem auf der technischen und spielerischen Seite sind Heavatar mit erstklassigem Gesang, tadellosen Spielfertigkeiten und einer guten Produktion über jeden Zweifel erhaben. Das Songwriting lässt zwar nicht jedes der Stücke zum absoluten Hit werden, dafür bietet die Band aber eine Menge Abwechslung. So hat das in der Regel schnelle Power-Metal-Album mit dem Titelstück “All My Kingdoms” auch mal ein langsameres Lied mit Klavierbegleitung im Programm. In “The Look Above” erwartet den Hören dann zum Beispiel auch mal eine orchestrale Note. Langweilig wird es auf diesem Album also sicher nicht.
Fazit
Heavatar zeigen mit ihrem gelungenen Debütalbum, dass Power Metal nicht immer gleich klingen muss.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de