„Salomé – The Seventh Veil“ heißt das nunmehr vierte Album der aus Bielefeld stammenden Band Xandria. Die fünfköpfige Gruppe setzt auf einen durch Gothic beeinflussten Rocksound und die kraftvolle Stimme von Frontfrau Lisa Middelhauve.
Während die vorangeganenen drei Alben im Jahrestakt erschienen, vergingen vom Vorgänger „India“ bis zu „Salomé“ zwei Jahre. Ob sich diese Zeit gelohnt hat, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Schon „Save My Life“, das erste Stück des 12 Titel umfassenden Werkes, wartet mit epische Inszenierung auf. Damit tritt der Klang in die Fußstapfen des Vorgängers und auch der zweite Track „Vampire“ unterstreicht, dass jeder, der sich mit dieser Band schon einmal beschäftigt hat, die CD bereits beim ersten Hören eindeutig Xandria zuordnen kann und wird.
Unverkennbar auch die Stimme der Sängerin Lisa, die sich mit einer hohen Bandbreite in den Höhen und Tiefen, besonders aber den Höhen, einer jeden Tonleiter zurechtfindet.
Doch nicht nur die Stimme der Sängerin, sondern auch die Musik im Allgemeinen gestaltet sich sehr abwechslungsreich: Mal rockiger, mal zurückhaltend, druck- und kunstvoll, kräftig oder vorsichtiger, immer in Symbiose zum Gesang.
Im vierten Stück, „Emotional Man“, hat Mika Taurianien, Sänger der finnischen Gothic-Rocker Entwine, seinen ersten von zwei Gastauftritten auf der CD… nicht, dass das jemand merken würde, denn in diesem Lied hätte man ihn sich auch getrost sparen können, geht er doch stark unter.
Anders bei „Only For The Stars In Your Eyes“, wo er im Gegensatz zu „Emotional Man“ keine sinnlose Beigabe sondern eine sinnvolle Ergänzung darstellt. „Only For The Stars In Your Eyes“ wird durch sein Zutun gar zu einem vollwertigen Duett.
Eingebettet zwischen den zwei Gastspielen liegt das für das Album namengebende „Salomé“. Das gut sechs Minuten lange Stück hat einen ruhigen, trotzdem kraftvollen Refrain, doch die im Gegensatz dazu wie Füllmaterial wirkenden langen, seichten Strophen drohen leider, etwas am Hörer vorbeizurauschen.
Die zweite Hälfte des Albums führt den Eindruck der ersten fort: Kraftvoll und abwechslungsreich! Gesondert erwähnt sei noch „The Wind And The Ocean“, die Ballade der CD – Am Anfang des Stückes ist gar Meeresrauschen zu hören.
Fazit
„Salomé – The Seventh Veil“ führt die Reihe der Xandria-Alben konsequent fort. Man erhält, was man erwartet: Den Abwechslungs- und Einfallsreichtum einer Band, die sich treu geblieben ist, dazu die wunderbare Sangesstimme.
Wer die Band und ihren Stil bereits mochte, sieht sich nun darin bestätigt.
„Salomé“ ist absolut zu empfehlen und wird nicht zuletzt live die Anhängerschaft Xandrias vergrößern.
Anspieltipps: Vampire, Only For The Stars In Your Eyes, Sisters Of The Light
Eine Rezension von Stefan Frühauf