Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Vorgängeralbum „Carpathia“ erscheint mit „The Wolves Go Hunt Their Prey“ am 31. August diesen Jahres das dritte Album von The Vision Bleak.Großen Wert legt das fränkische Horror-Duo wieder auf die Atmosphäre
seiner Musik, die den Hörer in dunkle Wälder und düstere Landstriche zu entführen sucht.
Ob es gelingt, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Das neun Stücke umfassende „The Wolves Go Hunt Their Prey“ beginnt mit dem Intro „Amala & Kamala“, welches durch seine kunstvolle Inszenierung unter Verwendung von Militärtrommeln und mit einem orchestralen Ambiente den Hörer gut auf die auf dem kompletten Album vorherrschende Atmosphäre einstimmt.
Amala und Kamala waren im Übrigen die Namen zweier in den 1920ern entdeckten Wolfskinder: Kinder mit animalischen Verhaltensweisen, die wahrscheinlich in ihren ersten Lebensjahren im Wald lebten und von Wölfen aufgezogen wurden.
Als musikalisch charakteristisch für das ganze Album erweisen sich in den folgenden Stücken der vordergründig eingesetzte und sehr regelmäßige Strukturen spielende E-Bass des Ulf Theodor Schwadorf in Verbindung mit der tiefen Singstimme des Allen B. Konstanz (beides übrigens Künstlernamen).
Diese Charakteristik wird nur für gelegentlich auftretende schnelle oder akustische Passagen unterbrochen.
Ein Teil auf „The Wolves Go Hunt Their Prey“ ist als „Black Pharaoh Trilogy“ ausgewiesen, wobei es sich um zwei Stücke plus eigenes Intro handelt. Das Intro verwendet wie auch „Part I: The Shining Trapezohedron“ Massen-Effekte: Durch eine ihren Pharao preisende Menge gelingen weitere atmosphärische Leckerbissen. In „The Shining Trapezohedron“ treten zusätzlich im Hintergrund auch chorale Elemente auf.
Da solche Elemente sich auf dem ganzen Album fortsetzten, beginnen sie langsam berechenbar zu wirken.
Nach Beenden der „Black Pharaoh Trilogy“ (ja, Pharao im Titel der Trilogie laut Rückseite des Promo-Albums mit H) folgen doch drei Stücke auf der CD, von denen „Evil Is Of Old Date“ hier noch Erwähnung finden soll: Das Stück hat eine angenehm schnelle Einleitung und insgesamt mehr Vortrieb als die restlichen Stücke der CD.
Fazit
The Vision Bleak haben auch bei „The Wolves Go Hunt Their Prey“ wieder höchsten Wert auf die Atmosphäre gelegt und dies ist ihnen gelungen. Das Album vermittelt eine düster-schaurige Atmosphäre, die den Hörer mit sich reißt.
Die „Black Pharaoh Trilogy“ und das Stück „By Our Brotherhood With Seth“ werden zwar auch Fäden zur ägyptischen Mythologie gespannt, mich persönlich erinnerte es aber auch an vielen Stellen an die so genannte Bestie von Gévaudan, die im 18. Jahrhundert in Zentralfrankreich bis zu 100 Menschen tötete und als großes Wolfwesen beschrieben wird.
Mit „The Wolves Go Hunt Their Prey“ haben The Vision Bleak ein gutes, hochwertiges Album vorgelegt, doch ein Manko bleibt der mangelnde Abwechslungsreichtum.
Anspieltipps: Amala & Kamala, The ShiningTrapezohedron, Evil Is Of Old Date
Eine Rezension von Stefan Frühauf