Folkearth – Father Of Victory

Manchmal tauchen in der Musiklandschaft Bands auf, die auf irgend eine Art und Weise eine völlige Ausnahme darstellen.

Eine davon ist Folkearth und das besondere an dieser Gruppe ist die enorm große, völlig internationale und sich laufend verändernde Besetzung.

Auf den bisherigen Veröffentlichungen von Folkearth wirkten bis zu 31 Musiker aus bis zu elf Ländern mit.

Das neue, mittlerweile vierte Album der Ausnahmegruppe, die Folk-Metal mit so vielen verschiedenen Einflüssen wie Musikern spielt, erschien Ende Januar und trägt den Titel „Father Of Victory“. Beteiligt waren dieses Mal 20 Musiker aus sieben Ländern.

Wie sich das Ergebnis anhört, erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Man muss es sich noch einmal vor Augen halten: „Father Of Victory“ ist das Produkt von insgesamt 20 Musikern aus sieben Ländern – England (1), Frankreich (4), Griechenland (4), Italien (4), Litauen (1), USA (5) und Wales (1).

So etwas gibt es wirklich nicht alle Tage! Erschienen ist die CD übrigens bei einem russischen Musiklabel.

Auf das Album gebannt haben die 20 Musiker insgesamt zwölf Stücke plus Intro mit einer Gesamtspielzeit von gut 50 Minuten.

Die Musikrichtung kann man am besten als Folk Metal bezeichnen und wird bei Folkearth mit Einflüssen verschiedener anderer Stilrichtungen gewürzt.

Alle Texte auf „Father Of Victory“ sind in englischer Sprache verfasst und befassen sich größtenteils mit nordisch-germanischer Mythologie und großen Schlachten. Diese werden – wie bei Alben des Genres oftmals üblich – in einer sehr heroisierten Weise dargestellt.

Musikalisch zeigt sich das Album – bei einer derart großen Besetzung auch kein Wunder – sehr abwechslungsreich. Allein gesanglich wird viel geboten: Von melodischem Gesang über hohen, weiblichen Gesang bis hin zu an Black Metal angelehnten Gesang ist alles dabei. 

Den Hauptteil des Albums stellen Folk-Metal-Stücke, die manchmal ruhiger daherkommen, manchmal aber auch schnell und mit viel Vortrieb. Ganz enorm punkten kann „Father Of Victory“ dabei durch die große Anzahl an  im Laufe des Albums eingesetzten Instrumenten. Neben den Rockinstrumenten beinhaltet das Instrumentarium Flöten, Violinen, eine Harfe, ein Cello, ein Akkordeon und Dudelsäcke.

Das Instrumentarium von Folkearth kann jedoch nicht nur durch Quantität, sondern auch durch Qualität überzeugen. Die teils gezeigte Spielkunst – genannt seien zum Beispiel die unheimlich schnellen Flöten- und Violinenparts – reicht an jede bekanntere Folk-Metal-Band heran. 

Herz eines Folklore-Fans, was willst du mehr?

Neben den Folk-Metal-Stücken, die den Großteil des Albums ausmachen, beinhaltet das Album aber auch balladenähnliche Stücke wie „What Glory Remains“ oder das für das Album titelgebende und rein akustische „Father Of Victory“.

Zurück bleibt von „Father Of Victory“ ein durchweg positiver Eindruck. 

Die Krönung wäre vielleicht noch gewesen, wenn man sich die Multinationalität der Musiker dahingehend zu Nutze gemacht hätte, dass nicht nur in einer Sprache gesungen wird sondern mehrsprachig. Das ist aber nur ein kleines Gedankenspiel, denn was will man von solch einem abwechslungsreichen Album denn schon noch mehr verlangen?

Fazit

Viele Köche verderben den Brei? Zumindest bei Folkearth trifft dieses alte Sprichwort keineswegs zu.

Mit „Father Of Victory“ hat diese Ausnahmeband nämlich ein gutes und vor allem sehr abwechslungsreiches Album hervorgebracht.

Absolut empfehlenswert.

 

Rezension: Stefan Frühauf, stefan(at)dark-festivals.de