Korpiklaani – Korven Kuningas

Am 21. März veröffentlicht die finnische Folk-Metal-Band Korpiklaani – weniger als ein Jahr nach dem Erscheinen ihres letzten Albums – ihr fünftes Werk “Korven Kuningas”.

Ob “Korven Kuningas”, du Deutsch “König des Waldes”, an die vorherigen Alben der Band anknüpfen kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Nach dem ersten Hören von “Korven Kuningas” ist eine Sache sofort klar: Korpiklaani sind sich auch auf ihrem neuen Album absolut treu geblieben!

Die Vereinigung von Metal und finnischer Polka (Humppa) zum unverkennbaren Korpiklaani-Sound, der Konzertsäle in Hüpfburgen voller feiernder Menschen verwandelt, ist erneut gelungen, die Instrumentarisierung ist gleich geblieben, sprachlich wird nach wie vor sowohl auf Englisch als auch auf Finnisch gesetzt und dass Korpiklaani ihrer starken Thematisierung der Natur treu geblieben sind, zeigt ja schon der Album-Titel.

Ohne auch nur ein einziges der Stücke auf “Korven Kuningas” beim Namen zu nennen, kann also vorab schon einmal gesagt werden, dass das Album ganz genau das liefert, was man von Korpiklaani kennt, schätzt und erwartet und dass es dies auch genau so liefert wie man es erwartet.

Viele Innovationen und Experimente darf man daher zwar nicht erwarten, aber das ist ohnehin nicht die Zielsetzung der Band. Korpiklaani gehen traditionell eher den Weg, ihren sehr eigenen Sound weiterzuführen und zu verbessern anstatt größere Neuerungen einzuführen.

Schon “Tapporauta”, das erste Stück auf dem mit 14 Liedern ordentlich gefüllten Album, wird Kennern der Band in diesem Sinne ein Gefühl des nach Hause kommens vermitteln: Schnell, wild, live vermutlich laut und meist mit diesem sympathischen, dauerhaften Polka-Rhythmus im Hintergrund.

Einen Gang zurückschalten können Korpiklaani jedoch auch. So ist zum Beispiel “Keep On Galloping” vergleichsweise zurückhaltender, setzt dafür aber eine größere Betonung auf die Folklore-Instrumente und lädt zum Schunkeln und Mitsingen ein.

Richtig, richtig gelungen ist auch das rein instrumentale Stück “Shall We Take A Turn?”. Bei diesem lautet das Rezept schlicht und ergreifend: Akkordeon, Geige, Metal – Vollgas! Das Ergebnis wird live ordentlich Stimmung machen.

Korpiklaani schlagen auf “Korven Kuningas” aber auch ruhige Töne an: So hat mit “Gods On Fire” auch eine schöne Ballade ihren Platz auf dem Album gefunden. Ich bezeichne das Stück mal als “halb-akustisch”, da zwar nach wie vor der E-Bass zu hören ist, die Gitarrenfraktion bei diesem Stück aber auf die akustischen Vertreter ihrer Art beschränkt bleibt.

Dieses Stück bleibt aber eher die Ausnahme, da “Korven Kuningas” in die Sparte seiner Vorgänger schlägt und sich als sehr stimmungsvolles Album mit viel Vortrieb zeigt.

Gesondert erwähnt sei noch das Ende des Albums: Nachdem das letzte Stück verklungen ist, sind noch für mehrere Minuten tiefe, hallende Paukenschläge zu hören.

Fazit

Mit “Korven Kuningas” legen Korpiklaani ein durchweg gelungenes Album vor, das den Weg, den die Band auf ihren vorhergegangenen Werken eingeschlagen hat, konsequent weitergeht.

“Korven Kuningas” kommt sehr energiegeladen daher und wartet, wie von Korpiklaani gewohnt, mit Feierstimmung auf.

Das neuste Werk der Finnen ist ohne Vorbehalte zu empfehlen.

 

Rezension: Stefan Frühauf, stefan(at)dark-festivals.de