Unlängst ist das selbstbetitelte Debütalbum der italienischen Mittelalter-Rock-Band Folkstone erschienen.
Einen Ruf als Geheimtipp haben sich Folkstone bereits erarbeitet. Ob daraus mehr werden kann, verrät die Rezension.
Das Folkstone-Debütalbum kommt mit einer Gesamtspielzeit von gut einer dreiviertel Stunde daher, die sich aus zehn Liedern, Intro und Outro ergibt.
Nach dem Intro, einem akustischen Stück mit Harfe und Dudelsack, geht es mit dem wie Band und Album „Folkstone“ genannten Titelstück los. Dieses strotzt vor Elan und Spielfreude und ist einer der stärksten Tracks auf dem Album. Das Stück bietet stimmungstreibenden, feiertauglichen Mittelalter-Rock, der auch größeren Namen des Genres in nichts nachsteht.
Ähnlich stimmungsvoll geht es auf dem Album auch weiter, jedoch können Folkstone auch einen Gang zurückschalten. So zum Beispiel im Stück „Avanti“, das ein rein akustisches und instrumentales Stück im Stile mittelalterlicher Marktmusik darstellt und mutmaßlich – so lässt im Booklet der italienische Hinweis „tradizionale“ vermuten – traditionellen Ursprungs ist.
Den Löwenanteil des Albums bilden aber die eingängigen Mittelalter-Rock-Stücke, die manchmal auch zum Mitsingen einladen. Dass man die ausschließlich italienischen Texte hierzulande nicht versteht, tut der Freude an der Musik keinen Abbruch.
Zum Sound von Folkstone kann man im Allgemeinen festhalten, dass er sich angenehm voll anhört. Folkstone besteht aus nicht weniger als acht Bandmitgliedern, wodurch die Mittelalterinstrumente doppelt besetzt sind, was sich auf die Klangwirkung der Musik sehr positiv auswirkt.
Den Mittelalter-Anteil bei Folkstone übernehmen meistens Blasinstrumente wie Dudelsack oder Bombarde, im Stück „Oltre Il Tempo“ wird aber auch die bis dahin nur im Intro zu hörende Harfe, gelungen wenn auch etwas zaghaft, in das Mittelalter-Rock-Konzept eingebunden.
Mit „Igni Gena“ haben Folkstone auch ihre Version des gleichnamigen Stückes von Schelmish auf dem Album veröffentlicht.
Enden lassen die Italiener das Album so wie es auch anfing – mit einem Zweispiel von Harfe und mittelalterlichem Blasinstrument.
Fazit
Spielfreudig, energiegeladen und mit eigenem Sound – Das Debütalbum von Folkstone ist sehr gelungen.
Die CD ist für alle Fans von Mittelalter-Rock eine lohnende Anschaffung.
Von Folkstone haben wir sicher nicht zum letzten Mal gehört.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de