Unter dem Titel „The Narrow Path“ veröffentlicht das Black-Metal-Projekt Licht Erlischt am 27. Februar sein Debütalbum.
Bisher ist das Musikprojekt weitgehend unbekannt. Ob sich das mit dem Debütalbum ändern könnte erfahrt ihr in dieser Rezension.
„The Narrow Path“ enthält nur fünf Lieder, was zunächts einmal verwundert. Wird einem hier eine Single oder eine Mini-CD als Album untergejubelt? Mitnichten, denn die Stücke sind allesamt sehr umfangreich. Dank Liedlängen zwischen sieben und zehn Minuten kommt „The Narrow Path“ trotz der geringen Stückzahl auf eine anständige Gesamtspielzeit von einer dreiviertel Stunde.
Geboten wird dem Höhrer langsamer, atmosphärischer Downtempo-Black-Metal. Dieser lässt sich in allen Belangen Zeit. Es kann schon mal ein, zwei Minuten dauern bis das jeweilige Stück so richtig losgeht, denn das Klangbild baut sich mitunter erst nach und nach auf.
Auch wenn das Stück dann Fahrt aufnimmt geschieht dies in sehr langsamem Tempo. Die Atmosphäre ist und bleibt im Vordergrund, nicht etwa Härte oder Vortrieb. An den Headbanger richtet sich „The Narrow Path“ also weniger, eher an den Genießer.
Zusätzlich hervorgehoben wird der atmosphärische Aspekt der Musik durch elektronische Einwürfe. Ein weiteres charakteristisches Stilelement ist der (höchstwahrscheinlich gewollt) verrauschte Sound und unsaubere Klang. Die Gitarrenklänge sind verzerrt, das Schlagzeug gedämmt, der Gesang klingt wie aus der Ferne dröhnend oder sich hinter einer Glasscheibe oder Wasserwand befindend. Diese faktisch künstliche Herabsetzung der Aufnahmequalität ist sicher nicht jedermanns Sache, wirkt sich aber förderlich auf das düstere Gesamtkonzept aus.
Wie erwähnt richtet sich das Album nicht in erster Linie an die Fans der härtesten Black-Metal-Sparten. Vielmehr lassen sich Doom-Metal-Einflüsse erkennen. Schauerromantik statt Schlagzahl, klangliche Melancholie statt dröhnenden Bass- und Schlagzeugwalzen. So lautet die Devise auf „The Narrow Path“ und diese geht durchaus auf.
Fazit
Wer den künstlich verwaschenen Sound nicht als Manko ansieht und sich anstelle von brachialem Donnergrollen mit einem melancholosch-atmosphärischen Klangbild anfreunden kann, wird mit „The Narrow Path“ Freude haben.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de