Nach sieben Jahren ohne eine Veröffentlichung bringt die rumänische Gothic-Metal-Band Interitus Dei am 3. April ihr viertes Studioalbum heraus.
Der Name des Albums lautet “In Motion”. Mit diesem möchte die Formation auch hierzulande bekannter werden. Könnte das gelingen? Die Rezension gibt Aufschluss.
“In Motion” kommt mit elf Musikstücken auf eine Gesamtspielzeit von 45 Minuten. Bis auf eine Ausnahme ist die Liedsprache durchgehend Englisch.
Stilistisch bewegen sich Interitus Dei zwischen Metal und Gothic Rock, mal mit einem Schwerpunkt auf das eine, mal mit einem Schwerpunkt auf das andere Element. Die musikalische Ansiedlung zwischen diesen beiden Genres gelingt den Rumänen nicht schlecht. Der typische Gothic-Rock-Sound profitiert von manch härterer Passage und vor allem von den zahlreichen Gitarrenriffs und -soli, die das Album komplett durchziehen.
Sehr charakteristisch für die Band ist der Gesang, dieser liegt nämlich in Form von zwei Sängern doppelt vor. Einer der beiden Sänger zeichnet sich für eher leisen, weichen Gesang verantwortlich, der andere hat einen rauen, harten, gelegentlich sogar etwas an Growls erinnernden Gesangsstil.
Der härtere Gesang gefällt ausnahmslos, der weichere Gesang rückt durch seine defensive Grundhaltung an manchen Stellen zu sehr in den Hintergrund.
Ihrem eigenen Stil bleiben Interitus Dei im Allgemeinen sehr treu, gelegentlich wagt die fünfköpfige Band aber auch interessante Experimente.
Zu diesen gehört das Stück “Arabia”. In dieses haben Interitus Dei den aus dem Koran stammenden Betgesang eines Muezzins (islamischer Gebetsausrufer) einfließen lassen. Es ist bemerkenswert wie gut diese arabischen Floskeln in das ohnehin schon sehr eigene Klangbild der Band (Gothic Rock, Gitarrensoli, zwei Gesangsstile) einfließen. Ungewöhnlich!
Ebenso sticht auf “In Motion” das Stück “Hasta Siempre Comandante Che Guevara” heraus. Mit diesem haben Interitus Dei nämlich ein kubanisches Volkslied gecovert – und zwar in Landessprache, also auf Spanisch. Eine interessante Umsetzung.
Fazit
“In Motion” setzt keine neuen Maßstäbe, bietet dafür aber guten Gothic Rock/Metal in einem hörenswerten, sehr eigenen Stil. Durchaus einen Blick wert.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de