Kaum eine Band hat in den vergangenen Jahren einen so rasanten Aufstieg vollbracht wie Alestorm. Noch vor anderthalb Jahren kannte die Gruppe aus Perth, die aus “drei angetrunkenen, verrückten Schotten und einem beschwipsten Iren” (Pressetext) besteht, außerhalb ihres Heimatlandes fast niemand.
Anfang 2008 erschien dann ihr Debütalbum “Captain Morgan’s Revenge”. Dieses schlug ein wie eine Bombe und Alestorm wurden auf einen Streich europaweit bekannt. Die Popularität der Band stieg derart an, dass Alestorm vor einigen Wochen sogar eine Festival-Tournee als über Týr platzierter Headliner durch Europa führten.
Am 29. Mai erscheint nun mit “Black Sails At Midnight” das zweite Alestorm-Album. Geht die Erfolgsgeschichte weiter? Jetzt und hier werdet ihr es erfahren.
Wer “Black Sails At Mitnight” in den Händen hält und das Vorgängeralbum kennt, wird sich noch vor Einlegen der CD heimisch fühlen. Das Cover des Albums ziert nämlich jenes schwabbelbärtige Piraten-Skelett, das auch schon auf dem Artwork zu “Captain Morgan’s Revenge” zu sehen war.
Die Vermutung liegt nahe, dass dies auch auf allen kommenden Alestorm-Veröffentlichungen der Fall sein wird und das genannte Skelett einen Maskottchen-Status einnimmt wie der Knochenmann von Grave Digger oder Eddie von Iron Maiden.
Nun aber zur eigentlichen CD. Diese enthält zehn Stücke mit einer Gesamtspielzeit von gut 46 Minuten. Das Grundgerüst aus Power Metal mit Piraten-Thematik und Folklore-Einflüssen ist unverändert geblieben.
Auch die diversen Elemente, deren Zusammenspiel den Erfolg der Musik von Alestorm ausmachen, wurden selbstverständlich nicht angetastet. So gibt es auch dieses Mal wieder all das, für was Alestorm seit ihrem Debütalbum stehen: Eine schnelle, stimmungstreibende Spielweise, heiter klischeehafte Piraten-Lyrik, eingängige Melodien und einfache, einprägsame Texte, die man schon beim ersten Durchhören und noch nach dem fünften Bier (beziehungsweise Ale) mitsingen kann.
Musikalisch lassen sich Alestorm hierbei nichts vorwerfen, die Lieder sind abwechslungsreich und der Einsatz des Keyboards, das oft den Klang eines Schifferklaviers imitiert, findet sich hervorragend in das Seefahrer-Konzept der Schotten ein.
Kurz unterbrochen wird das Power-Metal-Konzept von “To The End of Our Days”, das eine Art Rockballade darstellt. Von dieser kurzen Verschnaufpause abgesehen schretet die Piraten-Schunkel-Metal-Party aber von der ersten bis zur letzten Sekunde des Albums mit Vollgas voran – und zwar ebenso mitreißend wie schon auf dem Debüt.
So kennt und schätzt man Alestorm!
Fazit
Mit “Black Sails At Midnight” beschreiten Alestorm ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter und werden keinen ihrer Fans enttäuschen. Uneingeschränkt empfehlenswert.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de