Nastrandir – Prayer to Earth

Am 31. Juli erscheint mit „Prayer to Earth“ das zweite Album der Lübecker Gruppe Nastrandir. Die sieben Musiker bezeichnen sich selber als Viking-Metal-Band.

Was es zu dem Album zu wissen gibt erfahrt ihr in dieser Rezension.

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„Prayer to Earth“ weist eine erfreulich umfangreiche Gesamtspielzeit von gut 64 Minuten auf. Diese speist sich aus acht Musikstücken, woraus sich eine durchschnittliche Liedlänge von acht Minuten ergibt. Gesungen wird auf Deutsch, Englisch und in einem Stück auch auf Dänisch. Zu hören ist sowohl Growl- als auch klarer Gesang.

Den Anfang findet das Album in seinem Titeltrack „Prayer to Earth“. Dieser weiß leider nicht wirklich zu überzeugen. Überanstrengt wirkender Gesang wird von wenig spektakulärem Trommelfeuer und Gitarrengeschrammel vorangetrieben. Beim nun folgenden „When I’ll die“ sieht es schon etwas besser aus: Hintergrundgesänge versprühen nun einen Hauch von Epik und hörbare Gitarrensoli versuchen aus dem instrumentalen Wischwasch auszubrechen. Das Gesamtkonzept des Stückes vermögen diese positiven Elemente aber kaum zu retten.

Nachdem der Gesang im deutschsprachigen „Fäuste aus Stein“ dann mit seinem rollenden R dann etwas an Rammstein erinnert und das Album weiter vor sich hin plätscher, erklingt mit „Bloodred Horizons“ ein Stück, in dem langsame und schnelle Passagen im Wechsel erklingen. Hier wie auch im Folgenden ist die gezeigte musikalische Substanz dabei nur durchschnittlich.

Erst gegen Ende des Albums drehen Nastrandir wirklich auf. Dort gefällt das Stück „Rise of Runes“, das nicht nur durch seinen teils dänischen Text sondern auch durch einen eingängigen, zum Mitsingen geeigneten Refrain und zum Schluss auch durch den Einsatz von Folkloreinstrumenten überzeugt.

Das letzte Stück gefällt ebenfalls gut und ist vielleicht der Höhepunkt des Albums: „Gods of Thunder of Wind and of Rain“. Es ist gut gespielt, die Melodie ist mitreißend, der Refrain hat Hymnencharakter und ein schönes Gitarrensoli tut sein Übriges. Warum ist dieses Stück so gut und so viel besser als die (von „Rise of Runes“ abgesehen) anderen Stücke des Albums? Weil es im Original nicht von Nastrandir stammt sondern eine Coverversion des gleichnamigen Bathory-Klassikers von 1996 ist.

Dieses Cover ist den Lübeckern auch wirklich gut gelungen, was man vielleicht gar nicht mehr erwartet hätte, vermag den übrigen Gesamteindruck des Albums aber nicht zu kompensieren.

Fazit

„Prayer to Earth“ von Nastrandir ist nicht wirklich schlecht, gehört aber deutlich der zweiten Wahl an. Die Band zeigt Talent auf, schöpft ihr Potential aber noch nicht voll aus.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de