In Legend – Interview

In Legend ist der Name eines noch nicht lange bestehenden Metal-Trios , das sich klanglich vor allem dadurch auszeichnet, anstelle einer Gitarre ein Klavier als Melodieinstrument zu verwenden. Die erste Tournee ihrer Bandgeschichte, als Vorgruppe von Van Canto, nahm ich mir zur Gelegenheit, der Band ein paar Fragen zu stellen.

Nach ihrem Konzert in Mainz traf ich aus diesem Grunde auf Bandgründer Bastian Emig (Klavier, Gesang) und seinem Mitstreiter Daniel Wicke (Bass), die mir bereitwillig Auskunft gaben.

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In Legend

Hallo ihr Beiden!

Stellt als erstes doch mal kurz eure Band vor, die meisten werden euch denke ich noch nicht kennen.

Bastian: Also, ich bin der Bastian und ich habe das ganze Ding groß gemacht. Beziehungsweise aufgezogen, nicht groß gemacht – groß machen versuche ich gerade. Ich spiele das Klavier und singe und habe das unglaubliche Glück den Bass-Zyklonen Daniel Wicke an meiner Seite zu haben, das ist dieser Herr.

Daniel: Ja, ich bin der Daniel, ich spiele den Bass und ich mache seit zehn Jahren mit dem Basti Musik.

Bastian: Und dann fehlt noch der dritte im Bunde, der Dennis Otto. Der ist sozusagen die Trommel bei uns und ist leider gerade nicht da. (zu Daniel) Was macht er? Baut er das Schlagzeug ab oder was? (Daniel flüstert Bastian etwas zu) Ah, er verkauft T-Shirts. Wir haben doch gar keine T-Shirts. Von ner fremden Band oder was?! (lacht)

Wann wurde In Legend überhaupt gegründet?

Bastian: Es gibt kein wirkliches Gründungsdatum. Die Musik die wir spielen, an der arbeite ich jetzt seit bestimmt drei, vier, fünf Jahren. Das ist dahingehend schon ein bisschen speziell, als dass man sich jetzt nicht einfach mal ans Klavier setzt und harte Klänge rauskriegt. Das hat also so eine gewisse Entwicklung gebraucht, aber die Songs, die wir jetzt gerade spielen, existieren seit 2008 und aufgenommen wurden sie letztes Jahr.

Also die Idee, ein Klavier als Mittelpunkt einer Metal-Band zu nehmen, die hattest du schon länger?

Bastian: Die kam immer mehr so ein bisschen ins Zentrum meines Schaffens, weil zum Beispiel der Stef, mit dem ich bei Van Canto spiele, der sozusagen Van Canto gegründet hat, mit dem mache ich seit Urzeiten Musik und da ich selbst keine Gitarre spiele habe ich irgendwann angefangen, Riffs auf dem Klavier zu spielen und musste dem die halt irgendwie erklären und zeigen. Und dieses Erklären und Zeigen hat dazu geführt, dass man selbst irgendwann immer riffiger auf dem Klavier wurde und dabei ist das so entstanden. Aber ich hatte jetzt nicht irgendwann die Idee „jetzt mache ich mal Metal mit Klavier“.

Schreibst du die Texte alleine und komponierst auch alleine oder machen die anderen zwei Bandmitglieder da auch mit?

Bastian: Also das was wir im Moment machen, das ist alles von mir, aber das hat nichts zu sagen. Die Band als solche existiert ja in der Form erst seit kurzem, also mal schauen was da so passiert.

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In Legend live

Wann kann man mit dem Debütalbum von In Legend rechnen?
Daniel: Wir fangen direkt nach der Tour an weiter aufzunehmen, die EP waren ja schon die ersten Songs, dann hatten wir ja die Möglichkeit auf die Tour aufzuspringen…

Bastian: … ja, die EP gibt es schon …

Daniel: … und da haben wir gedacht, hauen wir erstmal schnell die EP raus, damit die Leute was in die Hand kriegen wenn sie auf die Konzerte kommen und direkt nach der Tour geht es weiter mit den Aufnahmen. Im Juni oder Juli soll die Platte fertig sein.

Die Lieder, die man bisher von In Legend hört, sind ja alle auf Englisch. Bleibt es bei der englischen Sprache oder wird es auch deutschsprachige Lieder von In Legend geben?

Bastian: Das bleibt Englisch.

Im Moment seid ihr ja mit Van Canto auf eurer ersten Tournee. Da du bei Van Canto ja auch Schlagzeuger bist, schiebst du während der gesamten Tournee eine Doppelschicht. Überanstrengt einen das nicht manchmal?

Bastian: Also das Spielen als solches ist ehrlich gesagt weniger anstrengend als das Schleppen, weil wir halt mit zwei großen Tour-Trossen unterwegs sind. Aber jetzt nach dem zehnen Gig geht es eigentlich ganz gut. Wir sind extrem gut eingespielt, aber wir waren auch alle fett krank. Also in Rostock beispielsweise konnten wir leider mit In Legend nicht spielen, weil ich da so krank war, dass ich gerade noch den Van-Canto-Gig über die Bühne bekommen habe, aber ich muss auch sagen, dass Daniel und Dennis beim Schleppen eine extrem große Hilfe sind.

Daniel: Wir schleppen ja alles alleine!

Bastian: Das ist wahr, aber du schleppst doch auch schon beim Gig, seinen wir mal ehrlich. (lacht) Oah, der musste sein!

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„Ich hoffe es geht genau so weiter wie bisher.“

Noch eine spezielle Frage an dich: Inwiefern konkurrieren In Legend und Van Canto miteinander um deine Zeit? Ist das organisatorisch zu bewerkstelligen oder musst du da manchmal Prioritäten setzen?

Bastian: Wir waren mit In Legend sechs Wochen lang bei einem Major-Label unter Vertrag, was wir jetzt Gott sei Dank nicht mehr sind, und da stand drin, dass wir einfach absolute Priorität hatten. Da hätte sich die Frage in diesem Jahr zum ersten Mal richtig konkret gestellt, weil wir da glaube ich so ein bisschen in Zwiespalt gekommen wären. Mit Van Canto stehen halt schon sehr, sehr viele Gigs für den Rest des Jahres und für In Legend wären dann welche dazugekommen. Da wir da jetzt Gott sei Dank draußen sind und die anderen Musiker in der Band ja auch noch irgendwie aktive Projekte haben, also der Daniel beispielsweise spielt bei den Razorblades, das ist eine sehr geile Surf-Rock’n’Roll-Combo, und der Dennis spielt noch bei Jovian Spin, einer sehr geilen Kapelle, wird sich das einfach zeigen. Wir werden uns da einfach absprechen, aber ich hoffe schon, dass die Tour so viel angestachelt hat, dass wir versuchen möglichst viel Priorität auf diese Band zu legen. Ich für mich kann nur sagen, dass das gespielt wird was zuerst zugesagt wird, und das sind einfach im Moment die Van-Canto-Shows.

Wo seht ihr Beiden In Legend in fünf Jahren?

(Bastian und Daniel schauen sich an und denken nach)

Daniel: Bei einem Label.

Bastian: In Wembley.

Daniel: In Wembley? In Wembley!

Warum in Wembley?

Bastian: Warum in Wembley? Das ist mehr so ein Analogon für große Bühnen, Stadien…

Daniel: … Queen im Wembley – das sagt alles!

Bastian: Also wo sehe ich mich in fünf Jahren? Ich hoffe, das geht jetzt genau so weiter wie bisher – hoch halt. Ich habe da schon Bock drauf, das genauso aktiv weiter zu machen wie wir es im Moment tun und wir haben einfach vor allem Spaß an der Musik und ich hoffe, die Leute auch, denn das ist das aller wichtigste.

Abschließende Frage: Möchtet ihr unseren Lesern noch irgendetwas sagen? Lasst raus was ihr sagen wollt!

Bastian: Werdet Teil der Legende! Hört euch die Sachen auf Myspace an, im Moment gibt es leider noch keine Homepage, und wenn es euch gefällt, dann seid ein Multiplikator unseres Namens, das würde uns sehr freuen.

Daniel: Gitarren sind überbewertet, es rockt auch so!

Bastian: Richtig!

Vielen Dank für das Interview!

 

Interview: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de