Necronomicon – The Return of the Witch

Sechs Jahre nach ihrem letzten Output veröffentlicht die kanadische Black-Metal-Band Necronomicon (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen deutschen Thrash-Metal-Band!) in Kürze ihr neues Album.

Dieses trägt den Titel „The Return of the Witch“ und erscheint am 4. Juni. Wie es sich anhört erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Mit acht vollwertigen Liedern und einem kurzen, instrumentalen Zwischenspiel kommt „The Return of the Witch“ auf eine Gesamtspielzeit von 41 Minuten. Gesungen wird wie zu erwarten auf Englisch.

Die großen Charakteristika des Albums sind vor allem Geschwindigkeit, Geschwindigkeit und Geschwindigkeit. Diese liefert vorrangig das Schlagzeug, das brachialste Blastbeats in einem beeindruckenden Tempo aus den Boxen hämmert. Necronomicon ziehen dieses stilprägende Element auch ohne wenn und aber durch. Ob Sänger Rob also gerade mitten in der Strophe ist oder aber eine instrumentale Überleitung erfolgt – das Drumset donnert als gäbe es kein morgen mehr.

Das permanente Hämmern im Hintergrund setzt selten eine Band so konsequent durch wie es Necronomicon auf ihrem Album tun. So gut einem dieses Element auch gefallen mag, leider wird darüber hinaus wenig geboten. Der Gesang beispielsweise ist zwar guter Standart, aber nichts Besonderes. 

Gemischte Gefühle hinterlässt auch der Versuch, dem Album einiges an Vielseitigkeit mit auf den Weg zu geben. Zwar bieten Necronomicon einige eingängige Melodien auf, die die Stücke auch tatsächlich unterscheidbar machen, diverse zusätzliche Klangelemente sind aber ziemlich in die Hose gegangen. So hätte man sich die gelegentlichen Chorpassagen gleich sparen können, denn diese wirken sehr aufgesetzt und im übrigen Klangbild wie ein Fremdkörper.

Gelungener ist da schon das Stück „Necropolis“, das sich als Downtempo-Nummer deutlich von den anderen Liedern abhebt und ein paar Klavierklänge mit einfließen lässt. Die röchelnde Flüsterstimme und die grenzwertigen Orgelpfeifen des Stücks dürften aber nicht jedermanns Fall sein.

Insgesamt ist „The Return of the Witch“ ein zweischneidiges Schwert. Mit ihrem wuchtigen und durch die permanenten Blastbeats wiedererkennbaren Sound wissen Necronomicon durchaus zu gefallen. Auch hat die Band erkannt, dass sie sich auf diesem einen Element dennoch nicht ausruhen kann. Genau hier liegt jedoch das Problem, denn bei allem was über ihr Kerngeschäft hinausgeht zeigen sich Necronomicon noch überfordert.

Fazit

„The Return of the Witch“ weist einige interessante Aspekte auf, als Gesamtkunstwerk überzeugt das Album aber nur bedingt. Black-Metal-Fans können ruhig einmal reinhören, eine Musthave ist die CD aber ganz sicher nicht.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de