„Hand Of Glory“ ist das dritte Album der russischen Folk-Metal-Band Wolfmare.
Am vergangenen Freitag hat die aus St. Petersburg stammende Gruppe das Werk veröffentlicht. Diese Rezension nimmt es genauer unter die Lupe.
„Hand Of Glory“ ist mit einer Laufzeit von unter 40 Minuten etwas knapp bemessen.
Als eines der Charakteristika von Wolfmare zeigt sich in dieser Zeit das stete Zweispiel aus weiblichem und männlichem Gesang. Letzterer kommt dabei gelegentlich auch als Growl zum Einsatz.
Instrumental werfen Wolfmare den Hörern neben den Metal-Instrumenten ein buntes Sammelsurium aus Flöten, Cello und Keyboard entgegen. Vor allem in den Refrains ist das Klangbild dank der zahlreichen Instrumente schön ausgefüllt. Diese können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Gegenzug in den Strophen ab und an an Substanz fehlt.
Diese müssen nämlich oft mit einer weniger breiten Begleitung durch Cello, Flöten und co auskommen. Bei dieses Gelegenheiten wird leider schnell deutlich, dass die Gitarren mit ihren oft gleichen Standart-Riffs dieses Weniger an Instrumenten nicht auffangen können.
Kommt dann allerdingt wieder die volle Bandbreite von Instrumenten zum Einsatz, offenbart sich den Hörern ein angenehm folkiges Klangbild, das von heiteren Fideleien bis hin zu orientalischen Einflüssen einiges bietet. Letztere kommen vor allem in Wolfmares Version von Walther von der Vogelweides „Palästinalied“ durch.
Das Palästinalied ist ohnehin eines der auffallendsten Stück des Albums. Altdeutsch mit schwer russischem Akzent klingt einfach ulkig!
Noch eine Bemerkung zum Abschluss: Wolfmare scheinen irgendwie eine Schwäche für gesampelte Geräusche in ihren Liedern zu haben. Ob surrende Fliegen, krähende Raben, die Geräusche einer Säge oder das Quietschen einer Brunnenpumpe – Wolfmare bringen alles irgendwo unter.
Fazit
Zur ersten Garde des Genres schließen Wolfmare hier nicht auf, hörenswert ist „Hand Of Glory“ aber allemal.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de