Die bayerische Symhonic-Metal-Band Rawkfist ist ziemlich eifrig und veröffentlicht im fünften Jahr ihres Bestehens bereits ihr drittes Album.
Das Werk hört auf den Titel “Chryseus” (Latein: golden) und erscheint am 4. März.
Ganz so golden wie sein Titel suggeriert ist das Album allerdings nicht.
Als Symphonic-Metal-Band siedeln Rawkfist in einem hart umkämpften Gebiet, das in den letzten Jahren zahlreiche gute Bands bekannt gemacht hat.
In diesem übersättigten Genre drohen Rawkfist etwas verloren zu gehen, denn ihre Musik – wenn auch nicht schlecht – bewegt sich viel zu sehr im erwartbaren Rahmen.
Die wirklich großen Namen des Symphonic Metal zeichnen sich wahlweise durch einen orchestralen Bombast aus, durch mitreißenden Soprangesang oder dadurch, schnelle, fesselnde Metal-Passagen in ein ansonsten weiches und hochmelodisches Klangbild einzuweben – gerne auch mehrere dieser Puntke in Kombination.
Rawkfist bieten all das nur in Ansätzen.
Punkt 1: Orchestraler Bombast.
Auch bei Rawkfist sind die symphonischen Elemente vorhanden und sie sind auch durchaus in Ordnung. Allerdings kommt ihnen auf “Chryseus” weder die Quantität noch die Intensität zu, die benötigt worden wäre, um als das charakteristische Element der Band durchzugehen.
Punkt 2: Mitreißender Gesang.
Rawkfists Sängerin Sabine kann definitiv gut singen. In einem Genre, indem Mezzosopran allerdings schon zum Standart geworden ist, stechen Rawkfist mit ihrem (wenn auch hörenswerten) Normalgesang sicher nicht aus der Menge heraus. Für mehr Aufmerksamkeit sorgen da schon die guten Chöre, die auf “Chryseus” allerdings nur kurze Einwürfe leisten dürfen.
Punkt 3: Metal!
Melodischer Frauengesang ist nichts besonderes, einige Orchesterinstrumente sind es ebenso wenig. Der Reiz, den der Symphonic Metal aus den eben genannten Elementen schöpft, liegt in ihrer Kombination mit schnellen, wuchtigen Metal-Passagen. Hier greifen Rawkfist am meisten daneben. Geboten wird ein langsames, weiches Klangbild, das selten aus sich herausgeht, die Metal-Instrumente teils auf ein Minimum beschneidet und bei gestandenen Metal-Fans wahrscheinlich kaum noch als Metal durchgeht.
Was bleibt bei Rawkfist also, wenn man die drei genannten Punkte in Kombination miteinander betrachtet? Die Antwort lautet: Bei den Bayern ist alles akzeptabel, aber nichts spektakulär. Das Grundgerüst des Symphonic Metal bringt die Band zwar recht ordentlich herüber, den Level der großen Namen des Genres erreicht sie aber mitnichten. Dafür ist “Chryseus” schlichtweg zu weich und gewöhnlich.
Fazit
Zu brav. Zu glatt. Zu wenig Metal.
Rawkfist bieten auf “Chryseus” einen soliden Durchschnitt, der massig besseren Alternativen in seinem Gerne gegenübersteht.
Punkte: 6 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de