Die süddeutsche Death-Metal-Combo Legio Mortis ist schon seit über zehn Jahren mit ihrer Musik aktiv.
Einen wirklichen Durchbruch hat die Gruppe in dieser Zeit noch nicht erfahren. Nachdem ich nun ihr am 15. April erscheinendes neues Album „The Human Creation And The Devil’s Contribution“ gehört habe, wage ich diesen auch in Zukunft zu bezweifeln.
Auf ihrem gut einstündigen Werk präsentieren Legio Mortis einen an sich recht gewöhnlichen Death Metal, der im Hintergrund mit Keyboard-Schleifen hinterlegt wird.
Was die sechs Musiker aus diesem Konzept herausholen, lässt allerdings noch zu wünschen übrig. Zwar hat der Sound von Legio Mortis durchaus einiges an Wumms, ist spielerisch aber einfach nicht mehr zeitgemäß. So langweilen einen auf „The Human Creation And The Devil’s Contribution“ die immer gleichen, uninspirierten Riffs und auch das Keyboard ist zwar präsent, wertet das Klangbild aber nicht nennenswert auf.
Auch am Mikrofon sieht es nicht besser aus. Die gesangliche Doppelspitze, die sich teils an Growls und teils an Screams anlehnt, tingelt qualitativ in einer Bandbreite von mittelmäßig bis grottenschlecht.
Selten versuchen Legio Mortis zwar, ihren Sound durch Gitarrensoli aufzupeppen, dies geschieht aber viel zu selten als dass ein Album mit solch einer Länge daraus wirklich Profit ziehen könnte.
So kommt es wie es kommen muss: „The Human Creation And The Devil’s Contribution“ dümpelt eine Stunde lang dürftig vor sich hin, ohne irgendwelche bleibenden Eindrücke zu hinterlassen. Markante Eckpfeiler im arg flachen Klangbild sucht man vergebens, nach wirklichem Ohrwurm-Faktor braucht man sowohl was Melodien als auch was Refrains angeht gar nicht erst zu fragen.
Wirklich aufhorchen lässt nur das Stück „Life Denied“, in dem Liv Kristine Espenaes als Gastsängerin mitwirkt. Es stellt sich doch ernsthaft die Frage, was die Sängerin von Leaves‘ Eyes dazu bewegt haben mag, einen Beitrag zu einem Werk von dermaßen zweifelhafter musikalischer Güte zu leisten.
Fazit
„The Human Creation And The Devil’s Contribution“ kann man eigentlich kaum noch als mäßig bezeichnen.
Der zwar mit einiger Wucht ausgestatteten, aber dennoch unterdurchschnittlich musizierten CD mangelt es an einprägsamen Riffs, guten Refrains und anständigen Melodien.
Mehr als einige lobenswerte Ansätze und den gelungenen Gastbeitrag von Liv Kristine haben Legio Mortis auf ihrem neuen Album nicht vorzuweisen.
Punkte: 4.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de