Die irische Gruppe Primordial bezeichnet ihre Musik selbst gerne als Pagan Black Metal. Fans der Band wissen jedoch seit jeher, dass die seit über 20 Jahren aktive Band eigentlich kaum zu kategorisieren ist.
Dies zeigt sich auch auf ihrem neuen Album „Redemption At The Puritan’s Hand“, das am 26. April erscheinen wird. Auf dem Werk bewegt sich die Band losgelöst von allen Genregrenzen. Details erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Redemption At The Puritan’s Hand“ enthält acht Lieder mit einer Gesamtlaufzeit von über einer Stunde. Das Werk präsentiert Primordial erneut als eine Band, die sich nicht zwingend an Genre-Konventionen gebunden fühlt.
Anders als viele Bands, die man landläufig dem Pagan Metal zuordnen würde, nutzen Primordial auf ihrem neuen Album überhaupt keine Folklore-Instrumente. Das Pagan-Element ihrer Musik kommt einzig und allein in den Liedtexten zum Tragen.
Eine Black-Metal-Band im eigentlichen Sinne sind Primordial genau so wenig. Das kann man schon allein daran festmachen, dass „Redemption At The Puritan’s Hand“ fast gar keinen Growl-Gesang enthält. Auch Blastbeats und dergleichen werden zwar durchaus eingesetzt, meist aber in sehr überschaubaren Dosen. Insgesamt spielen Primordial also nicht wirklich hart, zumal auch die Spielgeschwindigkeit recht langsam ist.
Was sich den Hörern auf „Redemption At The Puritan’s Hand“ daher eröffnet, ist eine vielseitige Musik, die sich aus verschiedensten Metal-Bereichen Elemente herausgreift, ohne sich dabei jedoch auf eine bestimmte Kategorie festzulegen. Dies verschafft Primordial eine sehr markante Note.
Die Band verbindet eindringlichen, hochmelodischen Klargesang mit einprägsamen Gitarrenriffs und einer langsamen bis mittleren Spielgeschwindigkeit zu einem komplexen Klangteppich, aus dessen eher ruhiger Beschaffenheit durch die gelegentlichen Black-Metal-Anleihen ausgebrochen wird.
Zu entdecken gibt es dabei erneut einiges. Mal nehmen sich Primordial Zeit für minutenlang ausgedehnte Gitarrenpassagen („God’s Old Snake“), mal spielen sie geradezu balladenhaft („The Mouth Of Judas“), mal wird es durch textlosen, mehrstimmigen Gesang episch („Bloodied Yet Unbowed“).
Sämtliche dieser Ausprägungen hat die Band dabei gut hinbekommen, ohne sich dabei zu weit von ihrem Konzept fortzubewegen. Allein den Aha-Effekt der früheren Jahre hat „Redemption At The Puritan’s Hand“ nicht vorzuweisen. Das liegt wohl daran, dass Primordial keine wirklichen Neuerungen und keine Wendungen mit einbringen.
Fans der Band muss das aber gar nicht groß stören, denn Primordial machen schlicht und einfach das was man von ihnen erwartet hat – ohne Überraschungen, dafür aber in gewohnt guter Qualität.
Fazit
Ein gutes und facettenreiches Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de