Endstille – Infektion 1813

In Kürze veröffentlicht die Kieler Black-Metal-Band Endstille ihr neues Album “Infektion 1813”.

Die Fans der Gruppe, die schon gespannt auf das Erscheinen der CD warten, werden dieses Mal besonderes Augenmerk auf den Gesang der Platte legen. Nach dem Ausstieg von Sänger und Gründungsmitglied Iblis im Jahr 2009 ist “Infektion 1813” nämlich das erste Endstille-Album mit dem neuen Sänger Zingultus (Nagelfar, Graupel) am Mikrofon.

Hier gibt es die Details.

endstille_-_infektion_1813
“Infektion 1813” ist ein wie von Endstille gewohnt hartes Black-Metal-Album, wenngleich es nicht das härteste Werk der Bandgeschichte darstellt. Zwar sind auf dem 46 Minuten langen Album auch Passagen mit heftigem Blastbeat-Hagel enthalten, ebenso oft finden sich aber auch zurückhaltendere Stellen mit weniger Wucht und ohne Doublebass.

Trotzdem sind Endstille noch ein gutes Stück vom Melodic Black Metal entfernt, “Infektion 1813” richtet sich ganz klar an die Fans der härteren Klänge. Dass sich die Gruppe dennoch ab und an zurücknimmt, eröffnet ab und an den Riffs die Gelegenheit, sich deutlicher in den Vordergrund zu spielen (“Bloody H”), was sehr treffend umgesetzt worden ist.

Instrumental zeigen sich Endstille absolut in Ordnung. Irgendwelche spektakulären Soli oder dergleichen darf man zwar nicht erwarten, diese waren aber ohnehin noch nie Endstilles Stil. Stattdessen liefern die Nordlichter kalten, harschen Black Metal mit ordentlich Wumms – genau so schätzen das ihre Anhänger.

An der gesanglichen Seite von “Infektion 1813” kann man nichts aussetzen. Sänger Zingultus fügt sich absolut zufrieden stellend in den Klang von Endstile ein und gibt sich keine Blöße. Auch mit neuem Mann am Mikrofon können Endstille ihren typischen Sound gut darbieten.

Eben diesen zeigen Endstille auf ihrem neuen Album in sauberer, wenn auch nicht Aufsehen erregender Weise. Guten Black Metal bietet die Band auf “Infektion 1813” nämlich mit Sicherheit, innovativ oder extravagant gehen die vier Musiker aber nicht zu Werke. 

Wirklich vom alt hergebrachten – wenn auch definitiv gut umgesetzten – Konzept abheben kann sich nur der Schlusstrack “Endstille”. Hier fährt die Band über zehn Minuten lang immerzu dieselbe hypnotische Schleife auf, hinter der mit leiser, gesprochener Stimme Namen makaberer historischer Persönlichkeiten vorgetragen werden – ein ebenso markanter wie hörenswerter Schluss.

Fazit

Ein gutes, wenn auch nicht grandioses Album, das für Endstille den gelungenen Einstand ihres neuen Sängers markiert und unter Black-Metal-Fans mit Sicherheit seine Hörer finden wird.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de