The Black Dahlia Murder – Ritual

In diesen Tagen läuft mit „Ritual“ das neue Album der Melodic-Death-Metal-Band The Black Dahlia Murder vom Stapel.

Es handelt sich dabei um das fünfte Werk der US-Amerikaner. Hier erfahrt ihr mehr dazu.

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Bitte bringen Sie Ihre Sitze in eine aufrechte Position und schnallen Sie Sich an. Im folgenden, eine dreiviertel Stunde andauernden Reiseabschnitt sind Turbulenzen zu erwarten.

So oder so ähnlich würde wohl die Durchsage lauten wenn The Black Dahlia Murder ein Reiseveranstalter und „Ritual“ ein Linienflug wäre.

Denn obwohl The Black Dahlia Murder durchaus zu der melodischen Schiene des Death Metal gehören, macht die Band keine Kompromisse in Sachen Massentrauglichkeit. Stattdessen wird ordentlich drauflos gebrettert. Schon die Einleitung in Form von „A Shrine to Madness“ zeigt einem wo der Hammer hängt. Zunächst hört man einige Streicherklänge und wähnt sich in der üblichen Intro-Epik, im nächsten Moment schon feuert die Band dann aber mit allem drauflos was sie hat.

Darunter fallen vor allem schneidige Gitarrenriffs, wuchtige Blastbeats und natürlich kraftvolle Growls und Screams. Was die Gitarrenriffs angeht, so kommen diese zwar nicht inflationär häufig vor, wenn sie jedoch zu hören sind, dann stets auf hohem technischen Niveau. In Sachen Blastbeats bleiben auf „Ritual“ keine Wünsche offen, das Schlagzeug hämmert ein Fundament wie man es sich als Death-Metal-Fan wünscht.

Gesanglich wird „Ritual“ durch den steten Wechsel zwischen Growls und Screams definiert – beide Gesangsstile werden hierbei hochwertig dargeboten. Bei den Screams fällt hierbei ihr „heiserer“ Klang auf, der – sei es beabsichtigt oder unbeabsichtigt – einige Hardcore-Einflüsse und damit auch die amerikanische Herkunft von The Black Dahlia Murder durchschimmern lässt. Ihr Klangbild unterscheidet sich in dieser Hinsicht durchaus merklich von dem „Growl only“-Konzept einiger beispielsweise skandinavischer (Melodic-)Death-Metal-Bands.

Gelegentlich bieten The Black Dahlia Murder auf „Ritual“ auch markante, richtig griffige Refrains dar. Das ist zum Beispiel in „Moonlight Equilibrium“ der Fall, einem der Höhepunkte des Albums. Passagen wie diese könnte die Band ruhig öfter bringen, denn trotz der hohen Eingängigkeit schaffen es The Black Dahlia Murder auch hier, keine Kompromisse einzugehen und in keiner Weise weichgespült zu wirken.

Diese hervorstechenden Earcatcher-Passagen wie in „Moonlight Equilibrium“ bleiben auf „Ritual“ aber weitestgehend die Ausnahme – schade eigentlich. Doch obwohl The Black Dahlia Murder ihre Songs nicht so sehr auf packende Refrains trimmen wie es zum Beispiel bei den Glanzstücken von Amon Amarth der Fall ist, stimmt das Gesamtpaket auf „Ritual“ trotzdem. Mit angenehm heftigem Gesamteindruck, viel Vortrieb und hohem technischen Niveau zündet „Ritual“ nämlich auch ohne dass sich The Black Dahlia Murder zur Hitmaschine entwickeln.

Fazit

Eine gute Scheibe, mit der Death-Metal-Fans nichts falsch machen.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de