Eisenfunk – Pentafunk

Seit nunmehr fünf Jahren mischt die Münchener Gruppe Eisenfunk kräftig die Industrial-Szene auf.

Einige Erfolge und eine doch schon recht beachtliche Fangemeinde kann das Trio bereits für sich verbuchen. Die nächste Etappe ihrer Bandgeschichte wollen Eisenfunk nun mit ihrem kommenden Album „Pentafunk“ einläuten. Erscheinungstermin ist der 12. August.

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An Produktivität scheint es Eisenfunk wahrlich nicht zu mangeln. Obwohl das Industrial-Trio praktisch in jedem Jahr eine CD produziert, bringt die neue Scheibe „Pentafunk“ nämliche üppige 70 Minuten Gesamtspielzeit auf das Parkett.

Geboten wird dabei genau das, wofür die Band seit Jahren steht: Synthetischer, durchaus tanzbarer Industrial, der eingängig ist, aber nie wirklich hart. Stilistisch hat sich bei Eisenfunk also nichts verändert, einer längeren Eingewöhnungszeit bedarf „Pentafunk“ daher nicht.

Zum großen Teil kommt „Pentafunk“ ganz ohne Sprache aus. Wenn dann doch mal Text zu hören ist, dann sowohl in gesungener als auch in gesampelter Form. Für die Sprachsamples wird einmal mehr die Computerstimme des Microsoft Sam verwendet – ein Gimmick, das Eisenfunk-Fans von dem Trio schon länger gewöhnt sind.

Gewohnt sind die Fans bei Eisenfunk auch diverse Ohrwürmer. Diese sind auch auf dem neuen Album zu finden, allen voran Stücke wie das Titellied „Pentafunk“ sind enorm eingängig und taugen zum echten Renner. Einiges an Hit-Potenzial hat Eisenfunks neues Werk also aufzubieten, wenngleich man nicht unbedingt nach einem zweiten „Pong“ suchen sollte.

Etwas schwerer tun sich auf „Pentafunk“ die im Vergleich ruhigeren und langsameren Lieder. Hierzu gehört zum Beispiel der Track „Jericho“, der nicht oder zumindest nicht auf Anhieb zündet. Das ziemlich defensiv aufgebaute Stück zeigt beispielhaft, dass sich Eisenfunk in den etwas energiegeladeneren Tonlagen wohler fühlen.

Im Angesicht der enormen Gesamtspielzeit von 70 Minuten kann man aber ganz sicher verschmerzen, dass nicht jedes Lied auf „Pentafunk“ zum Dauerläufer geschaffen ist.

Gar keinen Grund zur Klage gibt es in Sachen Abwechslungsreichtum. Eisenfunk zeigen sich erneut sehr vielseitig. Mal setzt die Band ein traditionelles Stück um („Traditional“), mal fließen Ethno-Klänge mit ein („Taiko“), mal gibt Microsoft Sam den Tanzinstruktor („Uncle Sam Needs You“) und mal lassen Eisenfunk im „Jinglefunk“ die Weihnachtsglocken läuten – all das immer mit hohem Unterhaltungswert und deutlichem Augenzwinkern.

Insgesamt legen die drei Elektroniker wieder ein rundes und gelungenes Album vor, an dem nicht nur alteingesessene Eisenfunk-Fans Gefallen finden werden. Wenn Eisenfunk in Zukunft vielleicht mal 20 Minuten weniger Spielzeit,
dafür aber noch ein, zwei richtige Kracher mehr auf ein Album packen, dann geht es vielleicht sogar noch weiter nach oben.

Fazit

Eisenfunk bieten auf „Pentafunk“ clubtauglichen und sehr abwechslungsreichen Industrial, der auch zugänglich genug ist um Hörer anzusprechen, die sonst nicht primär im Industrial-Sektor unterwegs sind.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de