Brainstorm aus Schwaben gehören ganz sicher zu den alten Hasen im deutschen Metal-Geschäft.
Schon seit über 20 Jahren ist die Band aktiv und versorgt ihre Fans spätestens alle zwei bis drei Jahre mit einem neuen Album. Am 30. September ist es auch wieder soweit: Mit “On The Spur Of The Moment” steht dann das neue Brainstorm-Werk in den Regalen.
“On The Spur Of The Moment” wird offensiv als Power-Metal-Album beworben. Diese Genre-Definition kann man teilen oder auch nicht. In diesem Fall tendiere ich zu eher nicht.
Brainstorm-Sänger Andy Franck hat zwar eine hohe und glasklare Stimmlage drauf, die auch stark an bekannte Power-Metal-Vertreter erinnert, allerdings legt die Gruppe eine ziemlich gedrosselte Spielgeschwindigkeit an den Tag. Für viele Metal-Fans definiert sich Power Metal aber vor allen Dingen über die hohe Geschwindigkeit. “On The Spur Of The Moment” würde ich daher vorrangig dem klassischen Heavy Metal zuordnen.
Klassisch scheint für das 10 Lieder und 46 Minuten lange Album sowieso ein angebrachter Begriff zu sein. Brainstorm haben nämlich großen Wert darauf gelegt, ihr Album zeitlos zu gestalten und aus diesem Grund um allzu moderne Einflüsse einen weiten Bogen gemacht. Stattdessen bietet “On The Spur Of The Moment” die Grundfesten des Genres: Schicke Gitarrensoli, ein riffiges Klangbild, makelloser Gesang und zahlreiche Chor-Einwürfe.
Spielerisch sind Brainstorm dabei durchgehend über allen Zweifel erhaben. Die Produktion ist ebenfalls glasklar. Von der technischen Seite her betrachtet hält man hier fast schon ein makelloses Album in den Händen.
Künstlerisch gesehen könnte das Werk allerdings griffiger sein. Richtig eingängige Refrains wie der von “No Saint – No Sinner” bleiben bei Brainstorm nämlich eher die Ausnahme. Über weite Strecken wirkt das Album daher leider zu gleichmäßig. Von den Gitarrensoli abgesehen tun sich einfach zu wenig auffällige Passagen hervor.
Die technische Finesse allein kann den mangelnden Hit-Faktor nicht ganz ausgleichen. Dessen muss man sich bei “On The Spur Of The Moment” bewusst sein. Für Fans der klassischen Metal-Schiene ist Brainstorms neues Werk dennoch mit Sicherheit kein Fehlkauf.
Fazit
Ein tadellos gespieltes Metal-Album, das aber nicht groß aus der Masse hervorsticht.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de