Bei Dying Humanity aus Annaberg-Buchholz handelt es sich um eine Band im Bereich des (Melodic) Death Metal. Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 hat die Gruppe bereits zwei Alben veröffentlicht.
Nummer drei folgt Anfang November und trägt den Titel „Living On The Razor’s Edge“.
Dying Humanitys neues Werk ist nur rund 35 Minuten lang und damit für ein vollwertiges Album zu kurz.
Geboten wird recht geradliniger Melodic Death Metal, der instrumental vor allem durch heftige Blastbeats und viel Vortrieb und gesanglich durch einen steten Wechsel zwischen Growls und Screams auf sich aufmerksam macht. Die Umsetzung gerät dabei zum zweischneidigen Schwert.
Auf der guten Seite stehen die Instrumentalpassagen von „Living On The Razor’s Edge“. In diesen beweisen Dying Humanity mit hörenswerten Riffs und Soli, dass sie durchaus ihre Instrumente beherrschen. Auch streut die Band gelungen eine Akustikgitarre mit ein. Sowieso ist das technische Niveau der CD wirklich zufriedenstellend. Die Produktion ist klar, die Abmischung treffend.
Diese guten Eindrücke währen allerdings nur so lange der Gesang nicht eingesetzt. Das liegt noch nicht am Gesang an sich, der zwar niemanden vom Stuhl reißt, aber durchaus in Ordnung geht. Der Grund liegt vielmehr in der schlaffen Aufmachung sämtlicher Passagen mit Gesang. Sobald nämlich die Vocals einsetzen, fahren Dying Humanity ihren Melodie-Anteil auf ein Minimum zurück.
Das Schlagzeug hingegen haut währenddessen voll drauf. Die Gesangspassagen verkommen hierdurch zum immer gleichen Geknüppel, das selbst auf diesem recht kurzen Album zu Ermüdungserscheinungen führt. Dabei zeigen Dying Humanity in den Instrumentalpassagen ja, dass sie grundsätzlich – auch ohne von ihrem geradlinigen Konzept abzuweichen – für Abwechslung sorgen können.
Die vielfältigen Riffs aus dem instrumentalen Teil trägt die Band allerdings nicht mit in ihren Gesangsteil herüber. Entweder sind die fünf Musiker nicht willens oder nicht mächtig, ihre an sich hörenswerten Instrumentalfähigkeiten auch mit den Gesangspassagen zu verweben. In jedem Fall nützen alle Soli und Riffs aber wenig wenn im Gesangsteil dann doch wieder das meiste gleich klingt. Hier bleiben Dying Humanity unter ihren Möglichkeiten.
Fazit
Ein lediglich solides Album, bei dem man das Gefühl nicht los wird, dass Dying Humanity es eigentlich besser könnten.
Punkte: 6 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de