Oakenshield – Legacy

Über dreieinhalb Jahre sind vergangen seit das Debütalbum des englischen Viking/Folk-Metal-Projekts Oakenshield erschienen ist.

In der Zwischenzeit hat die Ein-Mann-Band von Ben Corkhill kaum etwas von sich hören lassen. Schon seit längerer Zeit sind allerdings die Arbeiten am zweiten Oakenshield-Album in Gange. Unter dem Namen „Legacy“ wird es nun am 17. Februar erscheinen.

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„Legacy“ enthält acht Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 45 Minuten. Im Gegensatz zum Debütalbum, das vor allem die nordische Mythologie zum Inhalt hatte, ist Oakenshields zweites Werk stärker von traditioneller Folklore geprägt. So hat Ben Corkhill für sein neues Album verschiedene traditionelle Folk-Stücke zum Beispiel aus Schottland, Irland oder Norwegen neu arrangiert.

Trotz der neuen Thematik ist der Sound von Oakenshield aber so gut wie gleich geblieben. Geboten werden langsame, sehr melodische Metal-Stücke, die stets von Folk-Instrumenten begleitet werden. Hierzu ist hauptsächlich Growl-Gesang, mitunter aber auch Klargesang zu hören.

Sein Konzept zieht Ben Corkhill ziemlich geradlinig durch. Das heißt auch, dass er der langsamen Spielgeschwindigkeit stets treu bleibt und auf Ausflüge ins Schnellere komplett verzichtet. Auch sonst sind wirkliche Überraschungen rar gesät, dennoch ist das Album auf keinen Fall einseitig. Für Abwechslung sorgt allein schon das Repertoire an Folk-Instrumenten (Flöte, Geige, Akustikgitarre etc.), das eine Vielzahl von Variationen erlaubt.

Auch die Stimmungen der Stücke sind durchaus abwechslungsreich. Mal geht es auf „Legacy“ folkiger zur Sache, mal bringt Corkhill mit dem Keyboard einen gewissen Bombast mit ein und mal wird es wie in „Wen Heath“ dank gesprochener Passagen und textlosem Ooooooh-Gesang im Hintergrund richtig episch.

Atmosphärisch ist „Legacy“ also ebenso gelungen wie das Debütalbum. Auch die Spielfertigkeiten, die auf der CD gezeigt werden, gehen immer voll in Ordnung – wenngleich man keine neue Referenz erwarten sollte. Als Kritikpunkt der CD zeigt sich hingegen der Growl-Gesang. Während Klargesang und Choräle stets überzeugen wirken die Growls nämlich zu unsauber. Oft machen sie einen heiseren, überanstrengten Eindruck und bilden damit das hörbar schwächste Glied im ansonsten hochwertigen Klangbild.

Fazit

Für Freunde von atmosphärischem Viking/Folk-Metal bleibt „Legacy“ trotz Abstrichen beim Gesang ein hörenswertes Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de