Fast fünf Jahre ist es her, dass die Symphonic-Metal-Band Xandria zuletzt ein Album veröffentlicht hat. In der Zwischenzeit hat die Gruppe nicht mehr viel von sich hören lassen, denn nach „Salomé“ von 2007 hatte sie erstmal mit sich selbst zu tun.
Nach einigen Besetzungsänderungen wurden Xandria mit ihrer neuen Sängerin Manuela Kraller in den letzten Monaten wieder zunehmend aktiv. Am 24. Februar lässt die Band nun mit „Neverworld’s End“ endlich auch wieder ein Album folgen.
Taugt es zum Neubeginn oder ist es nur ein lauer Aufguss vergangener Tage?
Da Xandria über Jahre praktisch in der Versenkung verschwunden waren und währenddessen gleich mehrfach ihre Sängerin ausgetauscht haben, tut sich im Hinblick auf „Neverworld’s End“ die Frage auf, inwiefern man die Band heute klanglich noch wiedererkennt. In fünf Jahren kann man seinen Stil schließlich grundlegend ändern und eine neue Sängerin krempelt das Klangbild ja sowieso um – von wegen!
Die eigentliche Überraschung von „Neverworld’s End“ ist nämlich, dass es so auffallend vertraut klingt. Trotz den fünf Jahren seit ihrem letzten Album und trotz der neuen Stimme am Mikrofon klingen Xandria so wie man sie in Erinnerung behalten hat. Im Vergleich zu den Vorgängeralben ist „Neverworld’s End“ allenfalls einen Tick schwungvoller geworden, setzt aber ansonsten voll auf die alten Grundfesten von Xandria.
So wartet das mit einer Laufzeit von 64 Minuten üppige Album mit einem melodischen, griffigen, vor allem aber sehr vielseitigem Symphonic Metal auf. Das Spektrum reicht von stimmungsvollen, eingängigen Stücken mit Ohrwurm-Refrains („Valentine“, „Euphoria“) über gemäßigte Midtempo-Songs („Blood On My Hands“) bis hin zu Balladen („The Dream Is Still Alive“).
Gegen Ende des Albums lassen Xandria sogar noch eine Folk-Seite mit einfließen. So wird der übliche Symphonic-Bombast zum Beispiel in „Call Of The Wind“ noch durch eine Geige unterstützt. Zum Schluss wartet dann das neun Minuten lange „The Nomad’s Crown“ noch mit richtig epischen Momenten auf. Der Abwechslungsreichtum auf „Neverworld’s End“ ist also gewaltig.
Die Spielfertigkeiten der Band sind ebenfalls voll im grünen Bereich, was man zweifellos auch über den Gesang sagen kann. Technisch überzeugt „Neverworld’s End“ genauso, die Abmischung ist gelungen und lässt trotz vieler Klangspuren kein Element verloren gehen. Das einzige was man sich noch wünschen könnte wären ein, zwei mehr richtige Ohrwürmer a la „Euphoria“, deren hohe Eingängigkeit der Band sicher auch live zugute kommt.
Fazit
Xandria präsentieren mit „Neverword’s End“ ein ausgereiftes Album, das keinesfalls hinter ihren früheren Werken zurückbleibt.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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