Zero Degree – Surreal World

Schon mal was von der deutschen Melodic-Death-Metal-Band Zero Degree gehört? Nein? Kein Wunder. Zwar veröffentlichten die sechs Musiker schon Ende 2010 ihr Debütalbum “Surreal World”, allerdings ganz in Eigenproduktion und damit eher im kleinen Kreise.

Mittlerweile steht die 2006 gegründete Band allerdings bei einem Plattenlabel unter Vertrag. Mit dessen Hilfe bringt die Gruppe “Surreal World” am 23. März neu auf den Markt – dieses Mal in größerem Stil.

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Mit Intro und zehn Liedern kommt “Surreal World” auf eine Gesamtspielzeit von rund 51 Minuten. Geboten wird Melodic Death Metal in einer recht ursprünglichen Variante, also ohne Keyboard-Hintergrund, ohne Orchester-Konserve oder sonstige Staffage.

Man könnte die Aufmachung der CD also auf den ersten Blick als Oldschool bezeichnen. Auf den zweiten Blick gibt es jedoch auch durchaus moderne Einflüsse, diese nehmen allerdings nicht Überhand. Hierzu zählt vor allem der Klargesang, der gelegentlich eingeworfen wird. Das geschieht allerdings nur in den ersten Liedern und wird im späteren Verlauf des Albums nicht weiter verfolgt. Wie gesagt: Die modernen Einflüsse nehmen keinesfalls Überhand.

Zum großen Teil ist die Machart von “Surreal World” also recht herkömmlich, einigen Wiedererkennungswert haben Zero Degree trotzdem. Der Gesang – durchgehend in englischer Sprache – ist zum Beispiel recht markant. Zwar singt Frontmann Thomas wie üblich Growl, allerdings in einer auffallend hellen Klangfarbe.

Ansonsten wird das Album vom konstanten Wechsel zwischen Hightempo und Midtempo geprägt und außerdem durch vielschichtig aufgebaute Melodieparts der drei Gitarren charakterisiert. Die Melodieführung gelingt den Saitern richtig gut, zumal die Spielfertigkeiten gerade für ein Debüt respektabel sind und auch das ein oder andere Solo mit einschließen.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten, also ohne ihr grundlegendes Konzept zu verlassen, bieten Zero Degree außerdem einiges an Abwechslungsreichtum. Trotz Debütantenstatus zeigt sich die Band insgesamt also sehr ausgereift. Was nun noch fehlt sind ein, zwei echte Kracher, aber vielleicht werden die ja mit dem zweiten Album geliefert.

Fazit

Ein gutes Debüt. Man darf gespannt sein was von Zero Degree noch kommt.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de